Eines hat die UBS aus dem CS-Debakel gelernt: Nicht kommunizieren geht nicht. Geschickt füllt die neue UBS die Lücken zwischen den Meilensteinen auf dem Weg zur Integration der Credit Suisse – auch wenn es nicht immer viel zu sagen gibt und viele Fragen unbeantwortet bleiben. Zum Beispiel zum Schicksal der CS Schweiz oder zum Stellenabbau.
Doch mit der aktuellen Mitteilung nimmt die UBS vielen Spekulationen über Führungscrew und Struktur der neuen Bank den Wind aus den Segeln. Es waren ja gerade Spekulationen über den Zustand der CS, die deren Untergang eingeleitet hatten.
Der Cheftrainer – Sergio Ermotti (62) – stand von Beginn weg fest. Nun hat der Tessiner sozusagen seine Startelf für den Tag nach dem Abschluss des Deals nominiert. Die wichtigste Personalie: Ulrich Körner (60) darf bleiben, was viele überrascht. Ermotti setzt bewusst auf Leute, die er kennt und denen er vertraut.
Der gescheiterte CEO der CS wird Mitglied der Konzernleitung der UBS, vertritt dort die Interessen der Credit Suisse. Er wird somit zum wichtigsten Fürsprecher der CS-Angestellten, die darauf vertrauen müssen, dass der Anstellungsprozess bei ihrer neuen Arbeitgeberin fair und transparent über die Bühne geht. In dieser Funktion ist versagen für Körner nicht erlaubt.