Swiss muss wegen Eskalation im Nahen Osten Umwege fliegen
Die Asien-Reise wird etwas länger

Die Gewalt im Nahen Osten hat Auswirkungen auf den Flugverkehr. Swiss muss die Flüge nach Nahost und Südasien neu organisieren. Das hat Kostenfolgen.
Publiziert: 15.04.2024 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2024 um 11:45 Uhr
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Aktuell dauern die Flüge der Swiss nach Bangkok und zu weiteren Zielen in Asien etwas länger.
Foto: Sven Thomann
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Der Drohnenangriff des Iran auf Israel in der Nacht auf Sonntag blieb für das angegriffene Land ohne grössere Folgen. Die Lage bleibt allerdings angespannt. 

Mehrere Fluggesellschaften haben deshalb Sicherheitsmassnahmen getroffen, darunter Swiss und Edelweiss.

Welche Ziele in Nahost sind betroffen?

Bis zum 18. April fliegt Swiss die libanesische Hauptstadt Beirut nicht mehr an. Schon zuvor hatte sie Beirut teils gemieden. Die Flüge nach Tel Aviv (Israel) sind bis Montagabend (15. April) ausgesetzt. Über eine allfällige Wiederaufnahme kommuniziert Swiss in Kürze. Mit Wartungsmitarbeitenden vor Ort sei man in Kontakt.

Die Swiss-Schwestern Lufthansa und Austrian Airlines haben ihre Flüge nach Teheran temporär eingestellt, ebenso jene nach Tel Aviv und Beirut. Die Flüge nach Erbil (Irak) und Amman (Jordanien) nehmen sie wieder auf.

Was passiert mit Flügen nach Asien?

Der iranische Luftraum wird von vielen Fluggesellschaften genutzt, die zwischen Europa und Asien verkehren. Die Swiss meidet jedoch bis auf Weiteres den iranischen Luftraum. Betroffen sind die Verbindungen ab Zürich nach Hongkong, Bangkok, Singapur, Delhi und Mumbai. Bis mindestens Donnerstag, 18. April ist auf Strecken zwischen diesen Städten und der Schweiz mit Verspätungen von bis zu 90 Minuten zu rechnen.

Die Flugrouten führen neu entweder nördlich via Türkei und Zentralasien um den Iran nach Asien, oder südlich über Ägypten und Saudi-Arabien. Über das Wochenende mieden diverse Airlines, darunter die Swiss, auch die irakischen, jordanischen und israelischen Lufträume. Diese sind wieder offen.

Was ist mit Edelweiss? Im Prinzip müssten auch deren Ferienflüge nach Phuket (Thailand) sowie Male (Malediven) und Colombo (Sri Lanka) von Verspätungen betroffen sein. Edelweiss meidet den iranischen Luftraum aktuell auch. «Unsere Alternativrouten führen in der Regel via Saudi-Arabien», sagt ein Edelweiss-Sprecher.

Einer der längsten Flüge der Welt, von Qantas zwischen Perth (Australien) und London durchgeführt, ist aktuell in dieser Richtung nicht mehr möglich. Qantas fliegt die Route noch, wegen des Umwegs aber mit Zwischenlandung in Singapur.

Was bedeuten die Umwege für die Preise?

Die Luftfahrtbranche hat aufgrund der Konflikte zwischen Israel und der Hamas sowie zwischen Russland und der Ukraine mit einer Vielzahl von Einschränkungen zu kämpfen. «Zweifelsfrei steigt mit längeren Flugrouten im Schnitt der Treibstoffverbrauch», sagt eine Swiss-Sprecherin. Wie hoch die Zusatzkosten sind, lasse sich nicht konkret beziffern.

Werden diese Zusatzkosten auf die Flugpreise abgewälzt? «Diese Frage stellt sich aktuell nicht», so die Sprecherin. 

Was rät das EDA?

Das EDA rät von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in den Iran, den Irak und den Libanon ab.

Reisen nach Israel sind laut EDA «zurzeit» auch nicht empfohlen. Reisen nach Jordanien sind weiterhin möglich, das EDA mahnt aber, dass sich die regionale Lage schnell verschlechtern kann.

Reisen in die oben genannten asiatischen Länder sind unbedenklich, aktuell ist lediglich die Flugdauer länger.

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