Einzelzelle ist videoüberwacht
René Benko muss in U-Haft bleiben

Der ehemalige Signa-Chef René Benko bleibt vorerst in Untersuchungshaft. Er soll trotz Privatinsolvenz Vermögen verheimlicht haben. Seine Einzelzelle wird videoüberwacht.
Publiziert: 24.01.2025 um 15:51 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2025 um 16:19 Uhr
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Signa-Pleitier René Benko muss länger in Haft bleiben.

Auf einen Blick

  • René Benko bleibt in Untersuchungshaft in Wien
  • Benko wird verdächtigt, Vermögenswerte verheimlicht zu haben
  • Signa Holding hatte eine Bilanzsumme von 27 Milliarden Euro
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Staatsanwaltschaft in Wien (A) hat entschieden: René Benko (47) muss in der Untersuchungshaft bleiben. Der ehemalige Signa-Chef wurde am Donnerstagmorgen in Innsbruck festgenommen. Nun sitzt er in einer videoüberwachten Einzelzelle in der Justizanstalt Wien-Josefstadt, wie die österreichische Krone-Zeitung schreibt. Der Entscheid gilt vorerst bis zum 7. Februar. 

Gründe für die Verhaftung sind gemäss dem Gericht «Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr». Benko wird verdächtigt, im Rahmen seines persönlichen Insolvenzverfahrens Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben. 

In seiner Zelle darf Benko seine eigene Kleidung tragen und er darf gar eigene Bettwäsche mitnehmen. Dafür muss er sich mit der Küche der Justizanstalt zufriedengeben. Pro Woche darf Benko maximal zwei Gäste willkommen heissen – für jeweils 30 Minuten. Grundsätzlich darf eine Untersuchungshaft nicht länger als sechs Monate dauern.

Auch bei Globus Finger im Spiel

Der Kollaps der von Benko gegründeten Signa Holding gilt als grösste Firmenpleite in der Geschichte Österreichs – mit Auswirkungen für die Schweiz. So war dessen verzweigtes Firmenkonstrukt auch Mitbesitzer der Schweizer Warenhauskette Globus. Die Familie Chirathivat übernahm im Herbst mit ihrer Central Group die 50 Prozent an Globus, welche die insolvente Signa-Gruppe hielt. Damit ist die thailändische Familie die alleinige Besitzerin der Warenhauskette.

Gegen den Pleitier laufen aber auch bereits in Österreich, Deutschland, Liechtenstein und Italien mehrere Ermittlungen – wegen mutmasslichem Betrug, Untreue und Bankrott. Sein Anwalt streitet jedoch alle Vorwürfe ab. Eine ganze Reihe von Hausdurchsuchungen zur Sicherung von Beweismitteln wurden in den vier Ländern bereits durchgeführt.

Edle Häuser an bester Lage

Benko zählte vor der Singa-Pleite als mehrfacher Milliardär – im März 2024 beantragte er dann Privatinsolvenz. Denn die Signa Holding war einer der wichtigsten Immobilien- und Handelskonzerne in Europa: mit einer Bilanzsumme von 27 Milliarden Euro. Benko war mit Signa in halb Europa investiert. Immer in edlen Häusern an bester Lage. Mit noblen Marken. So besass er neben dem Elbtower in Hamburg auch das Kaufmannshaus, das Alsterhaus und die Alsterarkaden.

Gegen Benko wird auch wegen mutmasslichen Betrugs im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Geldern ermittelt. Dabei geht es um Hilfsgelder für das luxuriöse «Chalet N» im Skiort Lech am Arlberg (A). Untersucht wird, ob die Corona-Gelder als wirtschaftliche Unterstützung während der Pandemie genutzt oder für andere Zwecke missbraucht wurden. Zuvor waren schon Ermittlungen wegen mutmasslichen Kreditbetrugs und eines mutmasslichen Bestechungsversuchs bekannt. Ausserdem steht der Ex-Milliardär im Verdacht, Teile seines Vermögens unrechtmässig beiseite geschafft zu haben. Benkos Anwalt hat auch diese Vorwürfe bestritten.

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