Das harte wirtschaftliche Umfeld bekommt auch das Chemieunternehmen Ems-Gruppe zu spüren. Wie das Unternehmen von Mehrheitsaktionärin und Politikerin Magdalena Martullo-Blocher (53) mitteilt, ging im 1. Halbjahr 2023 der Nettoumsatz leicht von 1284 auf 1183 Millionen Franken zurück (-7,9 Prozent). Beim Betriebsergebnis (EBIT) resultierte ein deutlicherer Rückgang von 13,6 Prozent, von 324 auf 280 Millionen Franken. Die EBIT-Marge sank von 27,5 auf 25,9 Prozent.
In Europa drücken insbesondere die hohe Kerninflation, offene Energiefragen und geopolitische Unsicherheiten auf die Konsumenten- und Einkäuferstimmung. Im wichtigsten europäischen Industrieland Deutschland brach die Zuversicht in der verarbeitenden Industrie und im Handel im Juni nochmals stark ein. In China erholt sich derweil die Konsumentenstimmung nach Covid-19 nur schleppend. Der amerikanische Konsum werde ebenfalls zunehmend durch die höheren Zinsen beeinträchtigt, schreibt die Ems-Gruppe. Ems habe sich auf eine schwächere Marktentwicklung eingestellt.
Auch der Effekt der schwächeren Fremdwährungen zum Schweizer Franken drückte auf das Ergebnis. In lokalen Währungen lag der Umsatz 1,9 Prozent unter dem Vorjahr. Die geplanten Neugeschäfte wurden erfolgreich realisiert und ein Umsatz in lokalen Währungen von 0,5 Prozent über dem Vorjahr erreicht, doch der hauptsächlich in Europa tätige Nebenbereich der Spezialchemikalien verzeichnete einen Umsatzrückgang in lokalen Währungen von -21,3 Prozent zum Vorjahr.
Schwächeres Gesamtjahr erwartet
Für das Gesamtjahr 2023 erwartet EMS wegen der schwachen globalen Weltwirtschaft und unvorteilhaften Währungsverhältnissen neu einen Nettoumsatz und ein Betriebsergebnis (EBIT) unter Vorjahr.
An der ordentlichen Generalversammlung vom 12. August 2023 der Ems-Chemie Holding AG werden die Wiederwahl der bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Bernhard Merki (als Verwaltungsratspräsident und als Mitglied des Vergütungsausschusses), Magdalena Martullo (als Mitglied des Verwaltungsrates) und Dr. Joachim Streu (als Mitglied des Verwaltungsrates und des Vergütungsausschusses) für eine weitere Amtsdauer von einem Jahr beantragt. Der bisherige Verwaltungsrat Christoph Mäder hat sich entschieden, nicht mehr für eine weitere Amtsdauer zu kandidieren. Der Verwaltungsrat beantragt neu Rainer Roten für eine Amtsdauer von einem Jahr zur Wahl.