Traumferien in der Ferne: Bruno Mueri (70) und seine Frau hatten sich lange auf ihre mehrwöchige Reise durch Asien gefreut. Nach dreieinhalb Wochen in Vietnam wollten die beiden Aargauer ihren Ferientraum in Thailand ausklingen lassen. Doch dann ging etwas bei der Buchung des Flugs gehörig schief.
Das Ehepaar aus Brugg AG buchte am 10. November über Booking.com für den 15. Dezember einen Flug von Ho Chi Minh City (Vietnam) nach Phuket (Thailand). «Am Tag darauf erhielt ich von Booking.com die Nachricht, dass der Flug nicht gebucht werden konnte und der belastete Betrag innerhalb von fünf Tagen zurückerstattet werde», erzählt Mueri. Die entsprechende E-Mail liegt Blick vor.
Doppelt bezahlt via Booking.com
So weit, so gut. Das Paar buchte daraufhin einen neuen, teureren Flug auf einer anderen Buchungsplattform für den mehrtägigen Aufenthalt in Phuket. Dann kam die unliebsame Überraschung: «Auf der Kreditkartenabrechnung hat Booking.com den Flugpreis trotzdem abgebucht und bis heute nicht zurückerstattet, und zwar mit einem Preis, abweichend von der erteilten Freigabe bei der versuchten Buchung.» Auf den Rappen genau 288.76 Franken zog Booking.com gemäss der Abrechnung von seinem Konto ein.
Mueri glaubte an einen Fehler und kontaktierte die Buchungsplattform per E-Mail und Telefon. «Ich wurde immer wieder vertröstet, ignoriert, weitergereicht oder der Anruf wurde unterbrochen», sagt Mueri. Auch nach mehreren Kontaktaufnahmen hat er das Geld nicht zurückerhalten.
Das sagt Booking.com zum Vorwurf
Booking.com bestätigt auf Anfrage von Blick, «dass die Buchung fehlgeschlagen ist». Eine Zahlung durch den Kunden Mueri sei nicht erfolgt. Bei der E-Mail, dass der Betrag zurückerstattet werde, handele es sich um eine Standardformulierung, unabhängig davon, ob die Zahlung erfolgt ist.
Booking.com hat Mueris Konto dennoch belastet – und zwar zu Recht, wie die Mediensprecherin schreibt: «Es wurde dann eine zweite Buchung vorgenommen über Booking.com, und der Betrag wurde abgebucht. Basierend auf den bereitgestellten Informationen, ist deshalb keine Rückerstattung schuldig.»
Mueri will Booking.com künftig meiden
Mueri ist mit dem Vorgehen von Booking.com nicht einverstanden. «Ich habe keine zweite Buchung über Booking.com vorgenommen und autorisiert.» Die entsprechende Belastung auf der Kreditkarte habe er nie freigeben, sagte er und ergänzt: «Den neuen Flug mit der Vietjet Air habe ich am 11. November über Trip.com gebucht.» Blick liegt seine Buchungsbestätigung vor. «Jetzt haben wir für den Flug doppelt bezahlt und kriegen das Geld nicht zurück», ärgert der Aargauer sich.
Das Chaos bei Booking.com ist für ihn unverständlich, er gibt sich enttäuscht: «Wir sind langjährige Kunden der Buchungsplattform und haben dort oft Hotels gebucht.» Es steht Aussage gegen Aussage.
Nach wochenlangem Hin und Her habe er von Booking.com nichts mehr gehört, sagt Mueri resigniert. «Sollten wir das Geld nicht zurückerhalten, werden wir in Zukunft unsere Flüge und Hotels bei anderen Anbietern anderweitig buchen.» Er hofft weiterhin auf eine Lösung. Seine Traumferien wird das Paar aber so schnell nicht vergessen.