Der Landgang auf einer Karibik-Kreuzfahrt kann im Gefängnis enden – einfach, weil man die falsche Kleidung trägt. Grundsätzlich reicht das kleine Gepäck für eine Kreuzfahrt im karibischen Meer: Badehose und -latschen, ein paar T-Shirts und Shorts, eine leichte Hose und etwas Elegantes für das Galadinner an Bord.
Nur etwas sollte man unter keinen Umständen in die Reisetasche oder den Rollkoffer stecken: ein Tanktop in militärischen Tarnfarben oder eine Hose mit Camouflage-Muster. Denn in einigen Karibikstaaten sind das Tragen und selbst die Einfuhr militärischer Tarnkleidung durch Zivilpersonen verboten. Das schreibt das deutsche Reiseportal Travelbook.
Behörden warnen
Das deutsche Auswärtige Amt weist in seinen Reisehinweisen für Barbados explizit auf das Verbot hin: «Es ist untersagt, in der Öffentlichkeit Kleidung in militärischer Tarnfarbe oder Muster zu tragen, dies ist ausschliesslich dem Militär vorbehalten.» Gleiches gelte auch für Trinidad und Tobago. Oder für die Insel St. Kitts.
Auch das schweizerische Aussendepartement EDA warnt in seinen Reisehinweisen zu Barbados: «Strafbar ist das Tragen von militärähnlicher Bekleidung.»
Auf Antigua kann das Tragen von Tarnkleidung sogar richtig teuer oder sehr ungemütlich werden: Es droht eine Busse von umgerechnet 1800 Franken oder Gefängnis von bis zu einem Jahr.
Ahnungslose Veranstalter
Allerdings: Selbst Reiseveranstalter oder Kreuzfahrt-Reedereien haben die heikle Kleidung selten auf dem Radar. Einzig ein Sprecher von TUI Cruises sagte zur Anfrage von Travelbook: «Unsere Gäste werden bei Reisen in betreffende Regionen bereits schriftlich vorab über das Camouflage-Verbot informiert, und zusätzlich weisen wir auch an Bord vor jedem Landgang noch einmal darauf hin.»
Also, wer in der Karibik – oder auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Saudi-Arabien – Ärger vermeiden will, sollte deshalb das militärische Fleckenmuster zu Hause im Schrank lassen.