Auf einen Blick
- Schweizer lieben Vitaminpillen trotz Expertenzweifeln
- Burgerstein und Kaex dominieren den Markt für Nahrungsergänzungsmittel
- 35- bis 44-jährige Männer kaufen am meisten
Der Nutzen von Vitaminpräparaten und anderen Nahrungsergänzungsmitteln wird unter Gesundheitsexperten intensiv diskutiert. Diverse Studien deuten darauf hin, dass sie möglicherweise nicht die Vorteile bieten, die Konsumenten erwarten.
Schweizerinnen und Schweizer lässt diese Debatte kalt. Seit Jahren steigt der Absatz bei Vitaminpillen, Brausetabletten und Proteinshakes.
Das untermauert der Schweizer Onlinehandels-Riese Galaxus: Bei Nahrungsergänzungsmitteln sei das Jahr 2024 bislang ein «Rekordjahr». Schon 2023 hatte der Onlinehändler bei Sportnahrung, Sportgetränken sowie Vitaminen und anderen Nahrungsergänzungsmitteln ein Absatzplus im zwei- respektive dreistelligen Prozentbereich verzeichnet.
Wild auf Pulver und Pillen
Gerade Vitaminpräparate sind in der Schweiz beliebt. Laut Galaxus ist hier der Platzhirsch die Firma Burgerstein aus Rapperswil SG. In der Kategorie «Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel» stammen drei der fünf meistverkauften Produkte von diesem Familienunternehmen.
Ergänzt wird die Top-5 von Nährstoffen in Pulverform von Kaex. Diese dienen der Regeneration nach sportlichen Anstrengungen oder nach zu viel Alkohol.
Bei den Sportgetränken setzt Galaxus vor allem isotonische Getränke von Isostar und Powerade ab, oder auch Eiweiss-Supplemente in diversen Geschmacksrichtungen. Der letzte Schrei sollen aber Elektrolyt-Tabletten sein, die dieses Jahr besonders häufig bestellt werden.
Vor allem Männer wollen die Wundermitteli
Die Vitaminpillen, Brausetabletten und Proteinshakes finden vor allem bei sportlichen Männern Anklang. Laut Galaxus kauft die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen am meisten davon, gefolgt von den 25- bis 34-Jährigen. Dabei kaufen Männer doppelt so häufig Sportgetränke und Sportnahrung. Bei Vitaminen und Supplementen sei das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen.
Dass die Schweiz ein «Land von Nahrungsergänzungsmittel-Fans» ist, belegt auch eine Umfrage des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) aus dem Jahr 2022. Obwohl sich laut dieser Umfrage 81 Prozent der Schweizer Bevölkerung als gesund bezeichnete, griff jeder Dritte wöchentlich zu Nahrungsergänzungsmitteln. Die Top-Inhaltsstoffe waren jeweils Vitamine.