Potenzial bei der Krankenkasse ist enorm
So hättest du über 30'000 Franken sparen können

Schweizerinnen und Schweizer sind nicht nur wechselfaul, was die Telekom-Abos anbelangt. Auch bei der Krankenkasse wechseln Versicherte nur selten. Enormes Sparpotenzial liegt brach, wie der Vergleichsdienst Comparis ermittelt hat.
Publiziert: 18.08.2022 um 00:41 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2022 um 07:38 Uhr
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Wer rechnet und vor allem zum günstigsten Anbieter wechselt, spart kräftig Grundversicherungsprämien.
Foto: Keystone

Ob aus Bequemlichkeit, Unwissen oder zuletzt lediglich moderatem Prämienanstieg: Grundversicherte in der Schweiz waren zuletzt besonders faul, zu einer günstigeren Kasse zu wechseln. Dabei schenken Krankenkassenprämien mit gut 7 Prozent der Haushaltsausgaben ein. Im Bereich der Grundversicherung zahlen Erwachsene im Schnitt und pro Jahr 4598 Franken an Prämien.

Das Sparpotenzial ist enorm, so mancher Versicherte hätte sich für den in den letzten zehn Jahren eingesparten Betrag einen Kleinwagen leisten können. Das zeigt eine Analyse von Comparis für die grössten Schweizer Kantonshauptorte, die heute veröffentlicht wird. Sie beruht auf Versicherungsprämiendaten des Bundesamts für Gesundheit.

Gemäss dem Vergleichsdienst hätte ein Wechsel (2011 auf 2012) von der teuersten zur günstigsten Kasse jährliche Einsparungen von 3000 Franken gebracht. Voraussetzung: Verbleib bei dieser Grundversicherung bis heute.

Basel-Stadt schwingt obenaus

Auf die Regionen heruntergebrochen: In Zürich hätte der Wechsel total 33'396 Franken an Einsparungen gebracht. In Basel-Stadt wäre man heute 33'490 Franken reicher. In Bern wären 30'064 Franken zusammengekommen, in St. Gallen 25'132 und in Luzern 23'789 Franken.

Laut Comparis-Kassenexperte Felix Schneuwly (62) gewinnt das Sparen gerade in Zeiten überall steigender Preise an Relevanz: «Mit den happigen Prämienerhöhungen diesen Herbst wird das Sparpotenzial noch grösser.» Wie stark diese ausfallen – vielleicht sogar im zweistelligen Prozentbereich in einzelnen Kantonen – ist derzeit Spekulation.

Prämien werden im Schnitt um 5.5 Prozent steigen
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Tipp an Hausarztversicherte

Erst Ende September wird die Prämienentwicklung angekündigt. Dann steht der Wechsel der Grundversicherung im Fokus. Dienste wie Comparis, die mit Versicherungsvergleichen gutes Geld verdienen, haben Hochsaison.

Für alle Hausarztversicherten – rund die Hälfte der Erwachsenen sind das – hat Schneuwly noch einen Tipp: «Wahrscheinlich wissen viele Versicherte nicht, dass sie, ohne ihren Hausarzt wechseln zu müssen, mit einem Hausarztmodell beim günstigsten Versicherer in den letzten 10 Jahren jedes Jahr mehr als 1000 Franken hätten sparen können.» Über die Bücher respektive Versicherungsdokumente zu gehen, kann sich folglich ganz schön auszahlen. (uro)

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