Es ist ein lästiges Übel. Jahr für Jahr steigen im Herbst die Krankenkassenprämien. Mit einem Wechsel zur günstigsten Kasse oder einer Erhöhung der Franchise kann man kurzfristig ein paar Franken sparen. Aber irgendwann ist auch dieses Potenzial ausgeschöpft. Das führt zwangsläufig zu einer grossen Unzufriedenheit.
Doch wie zufrieden sind Schweizerinnen und Schweizer wirklich mit ihren Krankenkassen? Das hat sich der unabhängige Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch gefragt. Und hat eine repräsentative Umfrage zur Krankenkassen-Zufriedenheit durchgeführt.
Die entscheidenden Kriterien der Befragung von 1500 Krankenkassenkundinnen und -kunden: Freundlichkeit und Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden, Erreichbarkeit der Krankenkasse, Schnelligkeit der Antworten bei Fragen, Preis-Leistungs-Verhältnis, Richtigkeit und Übersichtlichkeit der Abrechnungen, Kulanz bei Zahlungen, Schnelligkeit der Auszahlungen, Verständlichkeit von Kundeninformationen sowie allgemeine Zufriedenheit.
Zufriedenheit ist gesunken
Das Ergebnis fällt deutlich aus: Die durchschnittliche Zufriedenheit ist im Vergleich mit dem Corona-Jahr 2021 von 8 Punkten auf 7,8 Punkte gesunken. «Wie in den Vorjahren ist die Kundenzufriedenheit in der Romandie sowie bei jüngeren Versicherten geringer», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.ch.
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Vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis brennt den Befragten unter den Nägeln. Auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten sie dieses mit nur 7,3 Punkten. Auch bei der Kulanz der Auszahlungen gibts nur schlappe 7,4 Punkte. Das entspricht in der Skala der Bewertung «unbefriedigend».
Immerhin: Zufrieden sind die Schweizer Versicherten mit der Freundlichkeit der Krankenkassen-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter (8 Punkte), gefolgt von der Richtigkeit und Übersichtlichkeit der Abrechnungen (7,9 Punkte), der allgemeinen Zufriedenheit (7,9 Punkte) und der Erreichbarkeit (7,8 Punkte).
Geringste Zufriedenheit bei den Jungen
Spannend: Zwischen Frauen und Männern sowie zwischen der Stadt- und Landbevölkerung gibt es keine signifikanten Unterschiede. Anders sieht es bei den Altersgruppen aus: Je jünger die Versicherten, desto unzufriedener sind sie mit ihrer Krankenkasse.
Im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vergeben die Befragten im Durchschnitt 7,3 von 10 Punkten. Die 26- bis 49-Jährigen vergeben 7,6 Punkte, während es bei den 50- bis 74-Jährigen 8,2 Punkte sind. «Ein Grund für die besonders kritische Haltung der jüngeren Versicherten könnte sein, dass diese zwar die Versicherungsleistungen kaum beanspruchen, aber trotzdem Prämien zahlen müssen», so Manz.
Die Krankenkassen mit den besten Noten
Die Rangliste der Krankenkassen mit den zufriedensten Kundinnen und Kunden: Am besten abgeschlossen haben im Jahr 2022 die KPT mit 8,4 Punkten, die Swica mit 8,2 Punkten und die ÖKK mit 8 Punkten.
Gut abgeschnitten haben laut der Auswertung von Moneyland.ch auch Helsana, Sanitas, Visana und Atupri (je 7,9 Punkte) sowie CSS, EGK, Agrisano (je 7,8 Punkte) und Concordia (7,7 Punkte). Es folgen Sympany (7,5 Punkte) und Groupe Mutuel (7,4 Punkte). Das Schlusslicht der Rangliste ist die Billigkasse Assura mit 7,1 Punkten. (pbe)