Die effizientesten sind meist billiger
Welche Krankenkassen am meisten Prämiengeld verschleudern

Steckt eine Krankenkasse nicht zu viel Geld in die Verwaltung, dann zahlt sich das aus: Die Prämien sind bei diesen Krankenkassen meist günstiger, wie eine Comparis-Studie zeigt.
Publiziert: 26.10.2021 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2021 um 19:07 Uhr
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Wer als Krankenkasse die Verwaltungskosten im Griff hat, ...
Foto: imago images/CHROMORANGE

Gesundheitsexperten hatten schon lange den Verdacht: Gelingt es einer Krankenkasse nicht, ihre Verwaltungskosten in den Griff zu bekommen, sind auch die Prämien im Vergleich mit anderen Kassen höher – teilweise sogar deutlich. Das heisst: Wer das Geld der Prämienzahler mit hohen administrativen Kosten verschwendet, kassiert meist auch deutlich höhere Prämien von seinen Kunden.

Oder umgekehrt formuliert: Arbeit eine Kasse effizient, dann profitieren die Kunden von tieferen Prämien. Diesen Zusammenhang zwischen Verwaltungskosten und Prämien zeigt nun der Online-Vergleichsdienst Comparis in einer neuen Studie auf.

Regulierung treibt Kosten

Das ist nicht unerheblich, machen die Verwaltungskosten der Krankenversicherungen 2020 im Schnitt 4,9 Prozent der Prämieneinnahmen aus. Das macht 184 Franken pro versicherte Person. Tendenz leicht steigend: «Die Regulierungsbürokratie treibt auch bei den Krankenversicherern die administrativen Kosten in die Höhe, sogar bei einigen der effizientesten», warnt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly (61).

Die Krankenkasse Institut Ingenbohl aus dem Kanton Schwyz führt die Liste der ineffizientesten Kassen an. Die Kleinstkrankenkasse gab 666 Franken pro versicherter Person für die Verwaltung aus. Entsprechend hoch sind die Prämien.

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Hohe Verwaltungskosten bei Helsana

Doch auch einige bekannte und grosse Kassen finden sich unter den 25 Prozent der Versicherer, die einen Teil der Prämieneinnahmen für die Verwaltung verschleudern. So zum Beispiel die Mutuel Assurance (236 Franken), KPT (274 Franken), die EGK (293 Franken) sowie die Sympany-Töchter Moove (265 Franken) und Vivao (238 Franken). Dazwischen liegt die Supra mit 242 Franken Verwaltungskosten. Entsprechend hoch fallen auch die Prämien bei diesen Kassen aus.

Von den ganz grossen im Krankenversicherungsgeschäft schneidet die Helsana am schlechtesten ab: Dort liegen die Verwaltungskosten pro Versicherten bei 226 Franken.

Nicht nur klein und effizient

«Ob sich dieses Phänomen künftig akzentuiert, dass die effizientesten Krankenversicherer auch die tiefsten Prämien anbieten, ist noch nicht klar», sagt Schneuwly. «Gut wäre es so. Und noch besser wäre es, wenn sie auch die beste Kundenzufriedenheit hätten.»

Günstig zu wirtschaften, das schaffen vor allem kleine, regionale Krankenversicherer. Doch auch einige grosse finden sich unter den Top-25 der effizientesten Kassen.

Der effizienteste Krankenversicherer war 2020 die Sumiswalder Krankenkasse. Die Berner senkten ihre Verwaltungskosten um 28 Franken gegenüber dem Vorjahr von 128 auf 100 Franken und gab 2,8 Prozent ihres Prämienvolumens für die Verwaltung aus. An zweiter Stelle folgt die Vorjahressiegerin Krankenkasse Luzerner Hinterland. Hier stiegen die Verwaltungskosten von 99 auf 105 Franken pro Versicherten. Mit 119 Franken (+10 Franken) war die Sodalis Gesundheitsgruppe die dritteffizienteste Kasse.

Die Studie zeigt: Auch grosse Kassen können haushälterisch mit den Prämien umgehen. Die CSS erreicht Platz 4 im Effizienzranking. Die Nummer 1 in der Grundversicherung gab letztes Jahr 134 Franken pro versicherte Person für die Verwaltung aus – 4 Franken weniger als 2019. Auch Visana oder die Sanitas-Tochter Compact schaffen es unter die effizientesten Kassen.


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