Dieses Jahr ist die mittlere Krankenkassenprämie erstmals seit 2008 gesunken, doch schon bald wird es wieder bergauf gehen. Zwischen sieben und neun Prozent sollen die Krankenkassen demnächst aufschlagen. Und das während Zeiten, in denen Inflation und gestiegene Energie-Preise das Portemonnaie bereits belasten.
Es gäbe grosse individuelle Unterschiede, wie stark die Prämie ansteigen wird, meint Reto Dietschi, Berater in den Bereichen Gesundheitswesen und Krankenversicherung gegenüber der «NZZ»: «Dass wir steigende Kosten und damit Prämien sehen werden, ist klar, aber die genaue Höhe werden wir erst im September kennen.»
Unterschiede nehmen ab
Allgemein ist davon auszugehen, dass die Unterschiede zwischen den Prämien verschiedener Krankenkassen abnehmen werden. Dietschi erwartet, dass bei steigenden Prämien mehr Versicherte ihr Modell wechseln. Derzeit sind die Modelle «Tiers garant», bei jenem der Versicherte das Geld vorschiesst und «Tiers payant», wo die Ärztin die Rechnung direkt an die Krankenkasse schickt, dominierend.
Eine Sparmöglichkeit ist ein Splitting-System. Dabei wird Grund- und Zusatzversicherung bei verschiedenen Krankenkassen abgeschlossen. «Viele Leute sind sich auch gar nicht bewusst, dass man hier splitten und in der Folge sparen kann», sagt Dietschi. Zum Beispiel liesse sich die ambulante Zusatzversicherung gut abtrennen. (lui)