Die britische Regierung hat in weiten Teilen Englands einen Notstand wegen Dürre ausgerufen. Für London sowie Teile von Südwest-, Süd-, Mittel- und Ostengland sei die «Schwelle für einen Dürre-Notstand» erreicht worden, erklärt die Umweltbehörde am Freitag.
«Wir fordern jeden auf, den Wasserverbrauch zu kontrollieren», erklärt der Vorsitzende des zuständigen Gremiums, Harvey Bradshaw.
Gartenschlauch-Verbot soll helfen
Die Umweltbehörde und die Wasserversorger würden ihre Massnahmen zur Bekämpfung des Wassermangels verstärken und ihre «Dürrepläne» weiterhin verfolgen, etwa durch ein Verbot der Nutzung von Gartenschläuchen. Bradshaw betonte jedoch auch, dass «die wesentlichen Wasservorräte sicher sind».
Der Umweltbehörde zufolge erlebte England 2022 den trockensten Juli seit 1935. Laut Wetterbehörde Met Office regnete es im Zeitraum Januar bis Juni in England und Wales so wenig wie seit 1976 nicht mehr.
Leere Wasserregale in Supermärkten
Pikant: Fast zeitgleich mit dem Ausrufen des Notstandes hat das grösste Wasserversorgungsunternehmen Thames Water eine Warnung an seine Kundinnen und herausgegeben. Denn: Tausenden ging das Wasser aus, berichtet Bild.de.
Die Firma habe Kunden in Nordlondon, Oxfordshire und Surrey vor niedrigem Druck und trockenen Wasserhähnen gewarnt. Dabei seien den Menschen rationierte Wasserflaschen in Aussicht gestellt, falls benötigt.
Bereits kursieren in Medien Bilder von ersten Supermärkten, auch in London, deren Wassergestelle leergefegt wurden. Dabei gibt es noch keine Not, um jetzt gross Wasser zu hamstern.
Es wird erwartet, dass die Temperaturen am Wochenende auf bis zu 36 Grad klettern und anschliessend Gewitter folgen. Zuletzt wurde in England 2018 offiziell ein Notstand wegen Dürre ausgerufen. (uro/AFP)