Wer jetzt im Alpstein wandern geht, merkt: Auch vor den Schweizer Bergseen macht die Trockenheit nicht Halt. Auch der Sämtisersee leidet unter dem heissen Wetter. Bilder zeigen, wie der Wasserbestand des Sees in den letzten Wochen drastisch abgenommen hat. Von weitem ähnelt er nun eher einer Pfütze, als einem Bergsee.
Alois Inauen, der Gastgeber des Berggasthauses Plattenbödeli, das unmittelbar am Sämtisersee liegt, erklärt gegenüber «FM1Today»: «Mich erstaunt das aktuelle Bild nicht. Wenn der See im Frühling schon verhältnismässig wenig Wasser hat, ist die Austrocknung im Sommer absehbar.»
Wird er bald für immer austrocknen?
Bereits vor vier Jahren sei er schon einmal durch den ausgetrockneten See gelaufen, aktuell sehe der Wasserstand ähnlich aus wie damals. Inauen weiss: «Der See hat einen grossen Wasseraustausch, dazu kommt, dass er relativ flach ist. Durch viele Gewitter oder Landverschiebungen könnte sich das Seeufer auflösen.»
Der Gastgeber prognostiziert, dass der See sowieso irgendwann komplett austrocknen würde. «Ob das in fünf oder 100 Jahren geschehen wird, weiss wohl niemand so genau.»
Der Gruppenleiter Gebirgshydrologie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Massimiliano Zappa, beurteilt das ganze gegenüber dem Portal aber etwas anders: Er sieht den Grund für die Austrocknung des Sämtisersees vor allem im Zusammenhang mit der diesjährigen Hitze und Trockenheit.
Zappa beruhigt: «Sobald kräftige Gewitter wieder zunehmend vorkommen, wird sich das Wasser in den Bergseen auch wieder vermehrt sammeln.» (chs)