Seit letztem Mittwoch ist klar, dass Sergio Ermotti (62) als Konzernchef der neuen UBS die Integration der beiden Schweizer Grossbanken stemmen muss. Der Tessiner wird zwar erst am Mittwoch offiziell sein Amt übernehmen, doch machen bereits erste Abbaupläne die Runde, die einen Kahlschlag auf dem Finanzplatz Schweiz befürchten lassen.
Denn die neue UBS hat gemäss einem hohen UBS-Manager ein Stellenabbau von zwischen 20 und 30 Prozent anvisiert. Ausgehend von rund 120'000 Vollzeitstellen, welche die UBS und Credit Suisse bisher beschäftigten, wären dies weltweit 25'000 bis 36'000 Stellen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Denn damit sich die Übernahme für die UBS unterm Strich auch wirklich rechnet, braucht es jede Menge Synergien. Das heisst, viele Stellen, die in der neuen Bank doppelt besetzt sein würden, müssen verschwinden. Nur so lässt sich der teure Rückbau der Investmentbank der CS finanzieren.
Filialnetz und IT betroffen
Der Stellenabbau wird in erster Linie das Investmentbanking in den USA treffen, aber auch in der Schweiz werden viele Jobs mit der Integration überflüssig. Hierzulande wären zwischen 7400 und 11'100 Stellen betroffen. Selbt wenn das optimistische Szenario eintritt, käme es zu deutlich mehr Entlassungen, als das bereits vor der Fusion angekündigte Sparprogramm der CS vorgesehen hatte. Die CS wollte rund 2000 Stellen in der Schweiz streichen. Im Moment beschäftigen die beiden Grossbanken rund 37'000 Mitarbeitende in der Schweiz. 21'000 Personen arbeiten für die UBS, 16'000 für die CS.
Gerade beim Filialnetz aber auch in der Informatik könnten in der Schweiz viele Stellen verloren gehen. Denn die beiden Banken, haben 75 Standorte, wo es je eine CS und eine UBS-Filiale gibt. Zudem braucht es mittelfristig nur noch ein IT-System, um die Gelder der Kunden zu verwalten. (koh)