Noch schlägt sich die Corona-Krise dank der Hilfsmassnahmen der Schweizer Regierung nicht flächendeckend in den Zahlen zu Firmenpleiten und Neugründungen nieder. Während die Zahl der Konkurse im September erneut rückläufig war, gab es im Vergleich zum Vorjahr erneut mehr Firmengründungen.
Im September 2020 meldeten schweizweit 381 Firmen Insolvenz an, was gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr einem Minus von 16 Prozent entspricht, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B am Montag mitteilte. Zählt man die Konkurse aus organisatorischen Gründen (OR 731b) hinzu, ergibt sich eine Gesamtzahl an Firmenkonkursen von 520, was ebenfalls einem Minus von 16 Prozent entspricht.
Zunahme in der Ostschweiz
Betrachtet man die Zeitspanne seit Jahresbeginn, so zählt Bisnode D&B 2760 Eröffnungen von Konkursverfahren aufgrund einer betrieblichen Insolvenz. Über die ersten neun Monate des Jahres sind diese damit um 21 Prozent zurückgegangen. Eine Zunahme gab es lediglich in Nidwalden und in den Ostschweizer Kantonen Appenzell Innerrhoden, Schaffhausen und Thurgau. Inklusive der organisatorischen Konkurse traf es 4156 Unternehmen oder 16 Prozent weniger als im Vorjahr.
Bei der Betrachtung nach Branchen zeigen sich indes Unterschiede. Besonders hoch war die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit in der Holz- und Möbelindustrie, im Baugewerbe, im Gastgewerbe und bei den Handwerksbetrieben; besonders gering dagegen in den Bereichen Sozial- und Gesundheitsdienst.
Fast 4000 Neugründungen
Auf der anderen Seite kam es im September zu 3791 Neugründungen von Unternehmen – 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz des Lockdowns im Frühjahr wurden damit über die ersten neun Monate mit 33'573 etwa zwei Prozent mehr Neuunternehmen ins Leben gerufen als im Vorjahr. (pbe/SDA)