90 Jobs futsch – wegen Corona!
Massenentlassung bei Ex-ETH-Spin-off Getyourguide

Der Reiseaktivitäten-Anbieter mit Schweizer Wurzeln muss über die Bücher. Wollte Getyourguide im Sommer noch Entlassungen vermeiden, ist der Schritt jetzt unumgänglich. Dutzende stehen auf der Strasse.
Publiziert: 15.10.2020 um 07:04 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2020 um 09:22 Uhr
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Gründer und Chef von Getyourguide, Johannes Reck (35), kommt wegen Corona nicht mehr um Entlassungen herum.
Foto: Katarzyna Skrzypek

Fast eine halbe Milliarde Franken sammelte Gründer und Chef Johannes Reck (35) noch vor der Corona-Krise für seine Firma Getyourguide ein. Um die Expansion in Asien und den USA zu pushen. Mittlerweile ist das ehemalige ETH-Spin-off mit Sitz in Berlin über elf Jahre alt – und bekommt nun die Corona-Krise mit voller Härte zu spüren.

Der Reiseaktivitäten-Veranstalter muss Dutzende Angestellte entlassen. Konkret: 90 Jobs sind futsch! Das entspricht knapp einem Sechstel der Belegschaft, wie ein Sprecher die Exklusiv-Meldung des deutschen Portals Gründerszene bestätigt. «Wir befinden uns an einem Wendepunkt und mussten uns diese Woche leider von Teilen der Belegschaft trennen.»

Entlassungen via Video-Meeting verkündet

Eigentlich hatte das Unternehmen mit Sitz in Berlin die Krise ohne Entlassungen durchstehen wollen. Über die Kündigung informierte Getyourguide am Mittwoch via firmenweitem Zoom-Video-Meeting. Zuvor erhielten die betroffenen Mitarbeitenden eine Mail über ihre Entlassung.

Getyourguide erlangte im Jahr 2019 den sogenannten Einhorn-Status. Sprich, Investoren haben das Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Franken bewertet.

Laut Gründerszene.de musste Getyourguide seinen Kunden nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr Entschädigungen zahlen – und blieb gleichzeitig auf seinen hohen Marketingkosten für das erste Quartal des Jahres sitzen. Vor allem Google zeigte sich diesbezüglich unnachgiebig, was Gründer und Chef Johannes Reck wiederholt öffentlich anprangerte. (uro)

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