Nach mehreren Unfällen in Kitzbühel und Garmisch
Wer bezahlt, wenn ein Skiprofi stürzt?

Stürze und Helikoptereinsätze gehören im Skisport leider zur Tagesordnung. Doch wann kommt ein Helikopter zum Einsatz? Die wichtigsten Antworten zu Unfällen von Skiprofis.
Publiziert: 26.01.2025 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2025 um 12:01 Uhr
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Alexis Pinturault (33) stürzte im Super-G in Kitzbühel schwer.
Foto: JOE KLAMAR

Auf einen Blick

  • Unfälle im Skisport: Rettungsteams und Regeln für Erstversorgung und Versicherung
  • Helikopter-Einsatz bei Speedrennen, mindestens zwei Spitäler für Versorgung nötig
  • 17 Pistenpatrouilleure in Wengen für 4,5 Kilometer lange Abfahrtsstrecke
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Es hört gar nicht mehr auf mit den Unfällen im Skisport: Vier Männer sind beim Super-G von Kitzbühel (Ö) am 24. Januar gestürzt. Zwei Franzosen – Alexis Pinturault (33) sowie Florian Loriot (26) – mussten gar mit dem Helikopter abtransportiert werden. 

Am Tag darauf stürzten in Garmisch (De) drei Skifahrerinnen: Die Bündnerin Stephanie Jenal (26), die Österreicherin Nina Ortlieb (28) sowie die Tschechin Tereza Nova (26). Dabei musste Letztere gar im Spital ins künstliche Koma versetzt werden, da sie beim Sturz eine schwere Kopfverletzung erlitten hat.

Damit die Fahrerinnen und Fahrer möglichst schnell versorgt sind, steht immer ein grosses Rettungsteam bereit. Dafür braucht es klare Regeln:

Wer bezahlt den Unfall?

Für Ärzte und Samariter vor Ort muss der Veranstalter selbst aufkommen. Für die Behandlung im Spital kommt dann die jeweilige Versicherung des Sportlers auf – für gewöhnlich die Krankenkasse.

Skiprofis aus dem Kader sind zudem über den Verband kollektiv unfallversichert, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Ganz gratis ist das für die Athletinnen und Athleten aber nicht: Sie bezahlen je nach Kaderzugehörigkeit einen Beitrag an Swiss-Ski. Viele Skifahrende schliessen zudem auf eigene Kosten eine Risiko- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen ab. 

Wie läuft die Erstversorgung bei einem Unfall ab?

Innert vier Minuten muss eine Fachkraft beim Unfallopfer sein. So schreibt es der Weltskiverband FIS vor. Bei Rennen gibt es deshalb sogenannte Patrouilleure, welche die Piste ablaufen, um möglichst rasch beim gestürzten Skifahrer zu sein. Ein Beispiel: In Wengen sind 17 Pistenpatrouilleure im Einsatz. Mit knapp 4,5 Kilometer handelt es sich dabei um die längste Abfahrtsstrecke im Weltcup.

An vielen Weltcuprennen stehen bereits Krankenwagen bereit. In Wengen ist das beispielsweise nicht möglich, weil die Ortschaft autofrei ist – deshalb kommt dort der Helikopter zum Einsatz. 

Wann kommt ein Helikopter zum Einsatz?

Bei einem Speedrennen muss mindestens ein Rettungshelikopter vor Ort sein. So verlangt es der Weltskiverband. Bei grossen Rennen wie Kitzbühel oder Wengen sind es gar zwei. 

Falls beide Helikopter gleichzeitig im Einsatz sind, kann das Rennen im Extremfall auch abgebrochen werden. Zu gross ist das Risiko. 

Bei einem Slalom steht jeweils ein Helikopter in unmittelbarer Nähe – ein zweiter steht auf Abruf bereit. Zudem sind bei einem Slalom wie am 26. Januar in Kitzbühel deutlich weniger Sanitäter im Einsatz, heisst es weiter. 

In welches Spital mit dem Verletzten?

Mindestens zwei Spitäler muss der Veranstalter für die Versorgung der Sturzopfer nennen. In Kitzbühel sind das unter anderem ein Traumazentrum in Innsbruck sowie das Uniklinikum Salzburg. Wo der gestürzte Skifahrer dann tatsächlich versorgt wird, entscheidet der zuständige Notarzt. 

War der Unfall besonders verheerend, können die nationalen Skiverbände auch einen Rückflug ins Heimatland organisieren. Swiss-Ski ist beispielsweise bei der Rega versichert. 

Jetzt heisst es Daumen drücken, dass die Helikopter beim laufenden Slalom in Kitzbühel sowie dem Super-G der Frauen in Garmisch am Boden bleiben können. 

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