Die beiden ehemaligen CS-Topshots wollten die Bank retten: Oswald Grübel (79), CEO von 2003 bis 2007, und Josef Ackermann (75), von 1993 bis 1996 Chef der damaligen Kreditanstalt, gruppierten letztes Jahr Investoren um sich, um bei der Grossbank mit Milliarden einzusteigen und Veränderungen einzuleiten. Er habe sich schon im Sommer 2022, kurz nach der Ankündigung der Neupositionierung der Credit Suisse, Gedanken über die Bank gemacht, sagt Ackermann in der aktuellen Ausgabe der «Bilanz».
Er habe daraufhin ein Konzept entwickelt und dafür «einen harten Kern von Schweizer Kapitalgebern» gewinnen können, bestehend aus reichen Privatinvestoren, Family Offices und institutionellen Investoren. Zwei bis drei Milliarden Franken habe er zusammen gehabt.
Einheimisches Engagement zur Vertrauensbildung
Auch Grübel liess seine Kontakte in Investorenkreise spielen. Sein Ziel: Eine Gruppe kapitalkräftiger Schweizer Investoren zusammenzustellen. Mit dem Grossinvestment wäre im Falle der Gruppierung um Grübel die Forderung nach einem Sitz im Verwaltungsrat der CS verbunden gewesen.
Dieses einheimische Engagement hätte zusätzliches Vertrauen schaffen können, glaubt Grübel noch heute. Offenbar soll auch Milliardär Hansjörg Wyss (87) bereit gewesen sein, die CS zu retten. Eine Milliarde Franken hatte Grübel zusammen.
«Himmeltraurig, was da geschieht!»
Getroffen haben sich Ackermann und Grübel schon im September 2022 zusammen mit weiteren ehemaligen CS-Kadern im Hotel Storchen in Zürich. Der Tenor: «Das ist ja himmeltraurig, was da bei der Bank geschieht! Da muss man doch etwas machen.»
Die alten CS-Kämpfer hatten eine klare Vision: Das internationale Investmentbanking abzuspalten und die gute alte SKA, die Schweizerische Kreditanstalt, wieder auferstehen lassen. Die Vorschläge sind laut dem Bericht der CS präsentiert worden. Die Idee der ehemaligen CS-Chefs stiess aber auf taube Ohren. (pbe)