Nach A380-Kritik folgt jetzt die Drohung aus der Wüste – wegen WM-Flugzeug
Qatar-Chef will keine Airbus-Jets mehr kaufen

Weil sein WM-Flugzeug noch keine Sonderlackierung erhielt, spricht Qatar-Chef Al Baker eine heftige Drohung aus. Wie bei der A380-Schelte unlängst ist erneut Flugzeugbauer Airbus sein Ziel. Die Hintergründe zum Aviatik-Knatsch.
Publiziert: 04.06.2021 um 09:16 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2021 um 09:47 Uhr
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Qatar-Chef Akbar Al Baker nimmt kein Blatt vor den Mund.
Foto: Bloomberg via Getty Images
Nicola Imfeld

Dieser Manager nimmt kein Blatt vor den Mund! Akbar Al Baker, Chef der Golf-Airline Qatar Airways, teilt in diesen Tagen aus. Zuerst rechnete er öffentlich mit dem Airbus A380 ab – so brutal wie noch kein CEO einer grossen Airline vor ihm. «Der Kauf des A380 war der grösste Fehler, den wir je gemacht haben», sagte Al Baker. «Wir haben den A380 gegroundet, weil er ein sehr treibstoffineffizientes Flugzeug ist.»

Jetzt kommt die nächste Schelte. Und wieder ist der europäische Flugzeugbauer Airbus das Ziel von Al Baker. Gegenüber dem Businessportal Bloomberg drohte der Qatar-Chef, in diesem Jahr keine Flugzeuge mehr von Airbus anzunehmen. Der Grund? «Ernste Meinungsverschiedenheiten.»

WM-Flugzeug sollte Sonderlackierung erhalten

«Ich kann Ihnen leider nicht sagen, was das Thema ist», zeigt sich der Manager aus der Wüste geheimnisvoll. Doch das hinderte ihn nicht, mit seiner Drohung noch weiterzugehen. Airbus habe auch Stress mit anderen Fluggesellschaften, an denen Qatar beteiligt ist, so Al Baker. Er nannte die IAG und Latam.

Laut Reuters könnte der Streit um die Lackierung eines Airbus A350 handeln. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass sich Qatar Airways eine Sonderlackierung für einen Airbus A350-900 wünschte. Dieser Jet sollte im irischen Shannon designt werden – extra für die Fussball-Weltmeisterschaft 2022, die in Katar stattfinden wird.

Risse im WM-Jet?

Doch damals kam es zu einer peinlichen Panne. Als das alte Farbkleid des Jets abgetragen war, zeigte sich laut Aerotelegraph ein Problem. Auf Twitter gab es Spekulationen, es seien Risse im Rumpf gefunden worden. Auf Anfrage des Online-Portals erklärte ein Airbus-Sprecher damals, es handle sich lediglich um «einige Unregelmässigkeiten in der Oberflächenbeschichtung».

Das Problem sei nur kosmetisch und nicht strukturell. «Es gibt keine Sicherheitsbedenken», betonte der Sprecher. Der A350 werde nun dennoch nach Toulouse geflogen, dort als reine Vorsichtsmassnahme einer Inspektion unterzogen und dann neu lackiert. Bis heute scheint das Problem aber ungelöst. Der Flieger steht immer noch in Toulouse.

Droht Qatar-Chef Al Baker also wegen des WM-Jets? Weder die Airline noch Airbus wollten dies gegenüber Reuters bestätigen.



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