Rätsel um mysteriöse Abschaltungen gelöst
RhB-Züge legen Gondel in Grüsch-Danusa lahm – jede Viertelstunde

Diese Unterbrüche machen Skifans Angst und bringen die Bergbahnen Grüsch-Danusa zum Verzweifeln. Immer wieder ruckelt der Gondel-Zubringer und stellt dann für kurze Zeit ab. Bergbahn-Präsident Hans Peter Lötscher hat die Ursache nun gefunden.
Publiziert: 08.03.2024 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2024 um 18:11 Uhr
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Von der Talstation geht es hoch ins Skigebiet: Gondelzubringer in Grüsch-Danusa GR.
Foto: Bergbahnen Grüsch-Danusa

Das Problem fuhr bereits Anfang der Wintersaison heftig ein und kam aus heiterem Himmel: Wie von Geisterhand gelenkt, stellt die Zubringer-Gondelbahn mehrmals täglich ab. Bis zu 30 Mal am Tag – praktisch jede Viertelstunde – ruckelt es aktuell, und es geht für ein paar Minuten nichts mehr. Ein mulmiges Gefühl beschleicht stetig jene, die sich auf dem Weg ins Skigebiet Grüsch-Danusa GR sitzend in der Gondel befinden – und das in schwindelerregender Höhe. 

«Richtig gespürt haben wir das Mitte Dezember. Es fing bei vier bis fünf Abschaltungen täglich an, jetzt sind wir bei bis zu 30, praktisch jede Viertelstunde, das ist unglaublich», sagt Hans Peter Lötscher, Verwaltungsratspräsident des Bergbahnunternehmens in der «Südostschweiz». Mittlerweile wisse man zwar, was die Ursache für diese Unterbrüche ist. Eher unwahrscheinlich ist, dass sich das Problem bis Saisonschluss am 1. April noch beheben lässt. 

Erst hatte man einen Baukran in Verdacht

Offenbar sorgen die bei Grüsch durchfahrenden Capricorn-Triebzüge der RhB für die Technik-Aussetzer der Gondelbahn. Laut Lötscher hat die Bergbahn ihre Störungen mit dem RhB-Fahrplan abgeglichen und eine «hundertprozentige Übereinstimmung» gefunden. «Seither wissen wir, dass die RhB den Fehler ausgelöst hat.» Die bei Grüsch durchfahrenden Züge sind das Problem, wie der Bergbahnpräsident der Regionalzeitung sagt. RhB-Sprecher Simon Rageth bestätigt Lötschers Darstellung. «Es ist extrem komplex», so Rageth. «Es handelt sich um eine sogenannte Einkopplung von Störfrequenzen, welche die Seilüberwachung der Grüsch-Danusa Bergbahnen stören.»

Lötscher hatte zunächst einen Baukran der Firma Georg Fischer in Verdacht, der in der Talstationsnähe bei Hochspannungsleitungen steht. Laut RhB ist die Störung nun in Abklärung. Weiter kommen Bergbahnen und RhB derzeit nicht.

Lötscher weiss: «Es ist klar, dass das für uns natürlich imageschädigend ist. Vor allem, weil es schon den ganzen Winter dauert.» Ärgerlich ist das Problem nicht nur für die Skifans. Die Bergbahnen verbrauchen durch die Abschaltungen auch viel mehr Strom. (uro)

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