Migros-Kunden verärgert
Bio-Zwang statt günstigere Produkte

Der Bio-Trend verdrängt Standard-Produkte aus dem Regal. Beispielsweise bei der Migros, was für Unmut unter der Kundschaft sorgt.
Publiziert: 28.05.2023 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2023 um 14:28 Uhr
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Der Bio-Trend verdrängt andere Produkte aus den Regalen. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Bio boomt. Rund 4 Milliarden Franken werden in der Schweiz jährlich mit Bio-Lebensmitteln umgesetzt. Der Marktanteil lag 2022 bei 11,2 Prozent, so die Zahlen des Verbands Biosuisse.

Der Trend zu ökologischen Lebensmitteln führt dazu, dass günstigere Standard-Produkte aus den Regalen verschwinden. So beispielsweise bei der Migros, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Die Migros weitet ihr Bio-Sortiment – derzeit mit über 5000 Produkten – laufend aus.

Da der Platz beschränkt ist, müssen konventionelle Produkte weichen. Das sorgte jüngst auf dem sozialen Netzwerk Migipedia der Migros für Diskussionen unter den Kunden. Für Unmut sorgte, dass das M-Classic-Bananenquark aus dem Sortiment gekippt wurde und nur noch Bio-Bananen-Quark angeboten wird

Das kostet, denn für das Bio-Quark müssen die Konsumentinnen und Konsumenten 46 Prozent mehr bezahlen. Und nicht alle können oder wollen sich die teureren Preise leisten.

Nicht für alle Artikel Platz

Die Reaktion der Migros auf den Ärger: «Es ist uns wichtig, dass wir in jedem Sortimentsbereich auch Bioartikel zum Verkauf anbieten», schreibt sie auf Migipedia-Seite dazu. «Die Regalplätze lassen es jedoch nicht zu, dass wir jeden Artikel doppelt führen – also in Standard und Bioqualität.»

Deshalb müsse man jeweils entscheiden, welche Produkte man aus dem Sortiment nehme, um Platz zu schaffen. Wie die «Sonntagszeitung» schreibt, gibt es bei der Migros auch andere Produkte nur noch in Bio-Qualität. Beispielsweise verschiedene Frischkräuter.

Konsumentenschutz plädiert für Wahlfreiheit

Dass günstigere Produkte aus den Regalen verdrängt werden, stört auch die Stiftung für Konsumentenschutz. Der Preisaufschlag für Bio-Produkte sei bei den Grossverteilern zu hoch und nicht nachvollziehbar, kritisiert Geschäftsleiterin Sara Stalder. «Für den Konsumentenschutz ist es heute deshalb weiterhin wichtig, dass es eine Wahlmöglichkeit gibt.»

Eine Wahl bleibt den Konsumenten: Sie können sich bei einem anderen Anbieter nach günstigerer Ware umsehen. (rus)

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