Krise in der Autoindustrie
Massenentlassung droht – Thurgauer Industriefirma will 130 Jobs abbauen

Die Mubea in Arbon TG drosselt ihre Produktion. Der Autozulieferer plant, 100 bis 130 Arbeitsplätze abzubauen. Die Firma reagiert damit auf die europaweite Krise in der Automobilindustrie. Ein Konsultationsverfahren läuft.
Publiziert: 10:35 Uhr
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Aktualisiert: 10:38 Uhr
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Bei der Mubea in Arbon TG arbeiten heute noch 280 Angestellte.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Autoindustrie in der Krise, Schweizer Autozulieferer stark betroffen
  • Mubea Präzisionsstahlrohr AG in Arbon reduziert Produktion aufgrund Nachfragerückgang
  • Bis zu 130 von 280 Arbeitsplätzen in Arbon gefährdet
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die Autoindustrie isst derzeit hartes Brot. In wichtigen europäischen Märkten wie Deutschland, Frankreich und Italien brechen die Verkäufe ein. Das hat direkte Auswirkungen auf die Schweizer Autozulieferer. Laut Zahlen vom Industrieverband Swissmem produzieren hierzulande 300 Firmen in der Branche, sie machen einen Umsatz von 9 Milliarden Franken. Viele von ihnen machen harte Zeiten durch. Die Gleichung ist so simpel wie gnadenlos: Wenn weniger Autos verkauft werden, können sie weniger produzieren.

Mit voller Wucht trifft die Krise auch die Mubea Präzisionsstahlrohr AG in Arbon TG. 280 Angestellte produzieren am Bodensee vor allem Stahlrohre für die Autoindustrie. Die Mubea-Chefs gehen nun kräftig auf die Bremse. Bereits ab März sollen die Bänder weniger lang laufen. Denn: Die Fabrik ist im Vergleich zum Vorjahr nur noch zu 50 Prozent ausgelastet. Als Grund dafür nennt die Thurgauer Firma einen «erheblichen Nachfragerückgang». Sie liefert zu 80 Prozent in die Autoindustrie – und spürt die Krise der Autoindustrie «sehr direkt», wie es heisst.

Massenentlassung droht

Die Mubea ergreift deshalb Sofortmassnahmen, sie verringert die Produktion und senkt die Kosten. Viele der 280 Jobs stehen auf der Kippe, es droht eine Massenentlassung. Gestern Donnerstag wurde ein Konsultationsverfahren eingeleitet. Konkret geht es dabei um den Abbau von 100 bis 130 Arbeitsplätzen in Arbon. Vor allem in der Produktion. Ein harter Schlag für die Wirtschaft im Oberthurgau.

Im Falle eines Abbaus kommt es grossmehrheitlich zu Kündigungen, wie ein Sprecher dem «St. Galler Tagblatt» sagt. Schon im April würden die ersten Entlassungen ausgesprochen. Ein Sozialplan würde zum Zug kommen. Am Thurgauer Standort will das Unternehmen aber festhalten. Bis am 4. März haben die 280 Angestellten im Rahmen des Konsultationsverfahrens nun Zeit, Vorschläge zu machen, wie man einen Abbau der Jobs verhindern oder abschwächen kann.

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