Grölend Biersaufen unter praller Sonne an der Playa de Palma in Mallorca? War einmal.
Die Regierung der Balearen zieht die Zügel gegen den Sauftourismus an. Alkoholkonsum am Strand oder auch auf offener Strasse wird in mehreren Partyhochburgen verboten. Bei Verstössen gegen dieses Verbot winken Bussen von bis zu 1500 Euro (1465 Franken).
Vier Partymeilen sind betroffen
Laut «Mallorca Diario» gelten diese Regeln neu an auf Mallorca an der Playa de Palma, in Arenal (Gemeinde Llucmajor), in Magaluf (Gemeinde Calvià) sowie in Sant Antony de Portmany, das auf der Insel Ibiza liegt. Alle vier genannten Gebiete erhalten 4 Millionen Euro pro Jahr, bis mindestens 2027, um das Alkoholverbot durchzusetzen. Das Geld stammt aus der «Steuer für nachhaltigen Tourismus».
Rechtlich ist die Sache durch: Am Freitag wurde das Gesetzesdekret 1/2020 «zur Bekämpfung des übermässigen Tourismus» umgenannt in ein Dekret «für einen verantwortungsvollen Tourismus und die Verbesserung der Qualität der Tourismusgebiete» – mitsamt dem neuen Gesetz gegen Sauftourismus. In Kraft tritt diese bei Veröffentlichung im Amtsblatt, was in den kommenden Tagen passieren dürfte.
Das bisherige Dekret schränkte zwar den Alkoholkonsum bereits ein, aber deutlich weniger drastisch. Der Verkauf war zeitlich nachts eingeschränkt und Konsum auf der Strasse nur im Rahmen von Botellons, also Gruppen-Saufgelagen, verboten. Mit dem generellen Trinkverbot in den genannten und genau definierten Zonen gibt es keinen Interpretations-Spielraum mehr dazu, ab wann ein Botellon vorliegt. Dazu gibt es die «Bierstrasse» in Palma nur noch in Innenbereichen.
Auch Partyboote betroffen
Eine weitere Änderung des Dekrets betrifft die berüchtigten Partyboote. Dort ist Alkoholausschank zwar weiterhin erlaubt. Die Boote müssen aber eine Seemeile (1,85 Kilometer) Abstand zu den genannten Gebieten halten und dürfen dort auch keine Personen abholen oder ausschiffen.