«Es kann doch nicht sein, dass es in unserem Kanton kein Therapiebad mehr gibt», sagt Nadja Szabo (38) aus Glarus zu Blick. Die Erziehungsberaterin aus Glarus betreibt in Teilzeit die Schwimmschule Gumpifrosch, die bislang Kurse für Eltern und Kinder/Babys im Therapiebad des Kantonsspitals Glarus anbot.
Die Sparübungen beim Kantonsspital Glarus treffen nun auch dessen Therapiebad. Dieses wird geschlossen, weil es an Geld fehlt. Doch Szabo nimmt das nicht hin: Sie will sich einfach ein eigenes Therapiebad bauen.
Sie plant damit auf ihrem eigenen Grundstück an der Elggisstrasse, daher der Name «Elggisbad». Doch erst mal muss Szabo die dafür nötigen 800'000 Franken auftreiben. Einen Teil der Baukosten hat sie schon zusammen. «Über private Spenden, ein privates Darlehen und eine eigene Investition sind bereits 170'000 Franken gesichert», hält sie fest. Dazu läuft auf zaster.ch aktuell eine Auktion, mit der bislang weitere 9000 Franken gesichert sind – der Betrag dürfte aber noch anwachsen.
Viel Unterstützung durch Promis
Ersteigert werden können unter anderem ein signiertes YB-Trikot, handsignierte Caps von Schlagersängerin Linda Fäh oder Skirennfahrerin Corinne Suter, eine Wanderung durch die Flumserberge mit Ex-Skirennfahrerin Maite Nadig, ein Meet&Greet mit Schlagersängerin Francine Jordi oder ein Meet&Greet mit Schauspieler Beat Schlatter inklusive Tickets zu dessen aktueller Theatershow und Hotelübernachtung.
Wie kam Szabo dazu? «Ich habe mit Freundinnen die Anschriften von 600 Firmen und Promis im Internet herausgesucht, diese einfach angeschrieben und ihnen von meinem Projekt erzählt.» Das Feedback sei äusserst positiv gewesen. Schlatter, Fäh und weitere Persönlichkeiten hätten sich direkt bei ihr gemeldet.
Zu Beginn dieser Woche hat Szabo weitere 1560 Sponsoringanfragen herausgeschickt. «Ich habe mir viel aufgehalst, aber das ist es wert», sagt sie. Sie hofft, nebst bestehenden Privatsponsoren weitere Firmen sowie den Kanton Glarus für ihr Projekt begeistern zu können.
Extrem viel Fronarbeit
Dass die Kosten für das 4x6-Meter-Bad eher tief sind, liegt an viel Benefiz-Arbeit: Szabos Mann ist Betontechnologe, dazu wird das neue Therapiebad etwas kleiner als das Bestehende sein. Pläne liegen bereits vor, auch da konnte sie auf Gratis-Unterstützung zählen.
«Es muss kostendeckend sein, Gewinn mache ich wohl nicht», lacht Szabo, die für ihr Projekt Steuer-Rückstellungen machen muss. Mit dem Spital konnte sie vereinbaren, dass das bestehende Bad bis Ende Jahr offenbleibt.
Sie hofft nun, ein nahtloses Therapiebad-Angebot aufrechterhalten zu können: Nebst Babyschwimmen auch Physiotherapie, Kurse der Rheumaliga, Aqua-Yoga und mehr. Am Abend und am Wochenende sollen Erwachsene das Bad privat nutzen können. «Ich bin eine Macherin, das wird schon», gibt sie sich zuversichtlich.