Auf einen Blick
- Golfhotel Riederhof auf der Riederalp öffnet wieder mit reduziertem Betrieb
- Gemeindepräsident Peter Albrecht führt vorübergehend den Hotelbetrieb
- Hotel hat 40 Betten und eigenen Wellnessbereich, Verkauf bis Saisonende geplant
Jahrzehntelang war die Riederalp VS in Sachen Hotels fest in der Hand von Art Furrer (87). Der Bergführer, Skilehrer und Hotelier verkaufte seine Art Furrer Hotels aber mitten in der Corona-Krise. Der Gastro- und Hotelbetrieb auf der Riederalp wurde eingestellt. Ein Schock für den Tourismus in der Aletsch-Region. Zuletzt gehörten zu Furrers Gruppe sechs Hotels und Restaurants sowie das Schlosshotel in Brig.
Auf der Riederalp gibt es deshalb nur noch zwei Hotels. Das kleine 3-Sterne-Hotel Silbersand. Und das Golfhotel Riederhof (4 Sterne). Das letzte grosse Hotel im Ort mit 40 Betten und einem eigenen Wellnessbereich. Die Besitzer, ein über 80-jähriges Ehepaar aus dem Kanton Zug, haben sich Ende letzter Saison entschieden, den Betrieb zu verkaufen. Seither steht das Hotel leer. Ein weiterer schwerer Schlag für den Tourismus. Das Haus ist «too big to fail» für die Riederalp.
Küche bleibt geschlossen
Doch der Verkauf zieht sich in die Länge. Lange sah alles danach aus, dass die Wintersaison ohne das beste Hotel am Platz starten würde. Immerhin ist nun aber kurzfristig eine Zwischenlösung gefunden worden, wie der «Walliser Bote» berichtet. Ab dem 20. Dezember macht das Hotel mit einem reduzierten Betrieb seine Pforten wieder auf.
Der Pool in der Wellnesslandschaft bleibt aber leer, die Küche geschlossen. Auf die Schnelle konnte man keinen guten Küchenchef finden. Die Gäste bekommen aber einen Zmorgen serviert. Auch die Bar mit kleinen Speisen soll wieder geöffnet werden.
Geführt wird der Betrieb in dieser speziellen Art von Peter Albrecht, vom Gemeindepräsidenten höchstpersönlich. «Die Nachfrage ist sehr gross», sagt er dem «Walliser Boten». Albrecht hat Erfahrung in der Gastronomie. Zusammen mit seiner Gattin Josefine hat er auf der Riederalp 45 Jahre lang das Restaurant Derby geführt. Seine Tochter Nadine Loretan-Albrecht unterstützt ihn, sie hat das Hotelierpatent.
Zukunft der Destination steht auf dem Spiel
Bis Ende Saison soll ein Käufer gefunden sein. Gespräche mit möglichen Investoren laufen. Die Zukunft des Golfhotels Riederhof ist einer der zentralen Pfeiler des Projektes «Standortentwicklung Aletsch Arena». Es wurde vor einem Jahr von der Bahnbetreiberin Aletsch Arena und den sechs Standortgemeinden entworfen. Das Ziel: ein attraktives Übernachtungs- und Gastronomieangebot, um das Gesamtbild der Destination zu stärken.
So sagt denn auch Armin Berchtold, Verwaltungsratspräsident der Aletsch Arena: «Die Gäste der kommen nicht nur wegen der zahlreichen Ferienwohnungen, der ausgezeichneten Skipisten oder wegen der schönen Wanderwege am Grossen Aletschgletscher in unsere Destination. Ein umfassendes Angebot an Hotellerie und Gastronomie spielt eine zentrale Rolle.» 2025 wollen die Initianten informieren, wie sie sich die Zukunft der Destination vorstellen.