Schocknachricht aus dem Wallis: «Die Art Furrer Hotels haben ihren Gastro- und Hotelbetrieb eingestellt!» So heisst es auf der Facebook-Seite der Hotelkette. Darauf bezieht sich auch der Besitzer und Geschäftsführer der Hotels, Andreas Furrer (53). «Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!», lautet dessen knappe Antwort als BLICK ihn am Telefon erreicht.
Ob die Schliessung etwas mit der Corona-Pandemie zu tun hat, bleibt unklar. Eine Nachfrage von BLICK blieb bislang unbeantwortet.
Andreas Furrers' Vater, der Schweizer Skicowboy Art Furrer (83) hat die Hotels auf der Riederalp (VS) im Jahr 1973 gegründet. Furrer verbrachte zuvor einige Jahre in den USA, wo er unter anderem Familienmitgliedern der Kennedys das Skifahren beibrachte.
Söhne wollten verkaufen
Schon seit zwei Jahren wollten die Furrer-Söhne, Andreas und sein Bruder Alexander die Hotels verkaufen. Das erzählt Furrer Senior im Gespräch mit BLICK. Der Grund: Die Berg-Hotellerie leidet unter schwindenden Margen. «Ich war immer gegen einen Verkauf. Aber jetzt bin ich froh, dass mein Sohn den Verkauf vorangetrieben hat», so Art Furrer. Dann setzt er nach: «Er hat sich eine goldene Nase damit verdient».
Zuletzt gehörten zu der Gruppe sechs Hotels und Restaurants sowie das Schlosshotel in Brig. Bekannt ist die Anlage auch für den höchstgelegenen Golfplatz der Schweiz. Der Rest der Anlage, die grösstenteils als Apartments vermietet werden, sollen nun auch verkauft werden.
Nur das Schlosshotel Brig, ein gewöhnlicher Hotelbetrieb, wird vom Furrer-Clan weitergeführt. Derzeit arbeitet es Corona-bedingt mit Self Check-In Automaten. Das Bergrestaurant Riederfurka soll auch noch in Betrieb bleiben – es ist nur vorübergehend wegen Corona geschlossen.
Keine rosigen Aussichten
Art Furrer sieht eher schwarz für die Zukunft der Hotellerie. «Die Schweizer machen lieber Ferien im Ausland, wo es günstiger ist. Und auch für Ausländer ist die Schweiz zu teuer. Die Preisstrukturen sind einfach schlecht. Die Löhne zu hoch und die Margen zu klein», sagt Furrer zu BLICK.
Tatsächlich befindet sich die Schweizer Hotelbranche in der Krise. Das weiss auch Hotellerie-Suisse Sprecher Schönberg. «Wir rechnen mit vermehrten Konkursen von 25 bis 30 Prozent», so der Experte.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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