Auf einen Blick
- Grosses Resort-Projekt in Obergesteln geplant
- Künstliche Seen und grosses Parkhaus sollen gebaut werden
- 100 Millionen Franken Investition, 130 neue Wohnungen
Im Obergoms am Fusse der Furka sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Und das ist gut so. Denn die wunderbare Natur und die Ruhe sind Teil des touristischen Konzepts einer ganzen Region. Im Winter ist der hinterste Teil des Wallis vor allem bei Langläufern beliebt. Im Sommer bei Wanderern. Sie wohnen in Ferienwohnungen oder leben in einfachen, meist familiengeführten Hotels. Mit dieser Idylle dürfte es bald vorbei sein.
Denn im Oberwallis soll Grosses entstehen, wie der «Walliser Bote» schreibt. Der Unternehmer Jean Claude Bregy plant zusammen mit zwei Partnern den ganz grossen Wurf. Sie planen in Obergesteln (VS) – einem Dorf mit 200 Einwohnern – ein Resort der Superlative. Die Eckdaten: 130 neue Wohnungen – Studios, Appartements und Maisonettewohnungen. Ein neues Restaurant für 80 Personen. Eine Wellnessanlage, ein Fitnessbereich und eine Parkgarage. Und ein Park mit künstlichen Seen. Das alles für 100 Millionen Franken.
Im Januar wird das Projekt vorgestellt
Wie das Projekt konkret aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Visualisierungen gibt es keine. Erst Mitte Januar wollen Investor Bregy und seine Partner das geplante «Resort Obergoms» der Bevölkerung vorstellen. Mit einem möglichst detailliert ausgearbeiteten Projekt. Denn Bregy will «beweisen, dass unser Vorhaben kein Luftschloss ist». Der Unternehmer ist über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. So baute er mit der Poenina Holding eines der grössten Schweizer Gebäudetechnik-Unternehmen auf. Die Geschäfte gingen gut.
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Doch 2021 musste Bregy Knall auf Fall sein Büro räumen. Der Verwaltungsrat der Poemia-Gruppe hatte ihm das Vertrauen entzogen. Dies, nachdem die «Sonntags-Zeitung» berichtet hatte, dass Bregy in einen Betrugsfall im Rahmen des Baus des Lötschberg-Basis-Tunnels involviert gewesen war. Er wurde im Dezember 2020 für anderthalb Tage verhaftet und im Juni 2021 von der Zürcher Staatsanwaltschaft per Strafbefehl rechtskräftig verurteilt – wegen Gehilfenschaft zum gewerbsmässigen Betrug und mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung in Bereicherungsabsicht.
Resort soll wie ein Hotel funktionieren
Die Wohnungen werden nicht verkauft, nur vermietet. Das Resort Obergoms soll wie ein Hotel funktionieren. Bregy und seine Mitstreiter wollen so für warme Betten sorgen. 100'000 Übernachtungen pro Jahr wollen sie generieren. Damit würde die heutige Zahl an Logiernächten der Region verdoppelt. Zum Vergleich: Zermatt hatte 2023 ganze 2,7 Millionen Übernachtungen. Das Land, auf dem die Liegenschaften entstehen sollen, gehört seit Jahren Bregy, wie der «Walliser Bote» weiss. Eine mühsame Umzonung ist deshalb nicht nötig, es liegt bereits in der Bauzone.
Die Gemeinde steht hinter dem Projekt. Gespräche mit dem Kanton laufen. Bregy möchte schon bald die Bagger auffahren lassen. «Wir wollen so schnell wie möglich starten. Denn je effizienter wir planen können, umso besser wird das Projekt.» Er verspricht: «Wir stampfen keinen futuristischen Tempel aus dem Boden.»