Auf einen Blick
- Mittelfristig will Christian Mars bis zu 20 Millionen investieren
- Damit will er Bahnen und Restaurants modernisieren
- In Belalp ist Mars mit Übernahme-Plänen gescheitert
Kurz vor Beginn der Wintersaison lassen die Bergbahnen Hohsaas aus Saas-Grund VS die Katze aus dem Sack: Der französische Investor Christian Mars (64) will beim Walliser Skigebiet einsteigen. Gestern Donnerstag wurde die Bevölkerung von Mars persönlich und Vertretern der Bahnen informiert. Der Franzose will sofort sieben Millionen Franken investieren, wie der «Walliser Bote» schreibt. 3,6 Millionen in die Bahnen. Für 3,4 Millionen will er die Restaurants übernehmen.
Die Bergbahnen sind zentral für den Tourismus in der Gemeinde. Das Skigebiet hat zwei Gondelbahnen und fünf Skilifte. Es reicht bis auf 3200 Metern über Meer und hat 35 Kilometer Piste. 65 Prozent davon können künstlich beschneit werden. Das geht ins Geld. Und dieses ist knapp. 2018 noch stand es schlecht um die Bergbahnen Hohsaas. Die Firma musste in die Nachlassstundung, die Gemeinde hat Geld eingeschossen, um das Überleben zu sichern.
Mars ist im Wallis kein Unbekannter
So weit wollen die Verantwortlichen nicht mehr kommen. Und haben deshalb monatelang mit Investor Mars verhandelt – hinter verschlossenen Türen. Christian Mars ist im Wallis kein Unbekannter. Immer wieder einmal kommt er mit seiner Neuenburger Firma Compagnie des Montagnes Suisse als möglicher Retter von Skigebieten ins Spiel. In der Schweiz, aber auch in Kanada. In Belalp VS hat sich ein Investment zerschlagen. In Grächen VS laufen die Gespräche noch.
Im Skigebiet von Saas-Grund stehen wichtige Investitionen an, die die Bahnen allein nicht stemmen können. So muss ein Bügellift erneuert werden. Auch die Pistenfahrzeuge sind in die Jahre gekommen. 5,5 Millionen Franken sind für die beiden Posten nötig. Langfristig will Mars 10 bis 20 Millionen Franken in Saas-Grund investieren. Und damit nicht nur die Lifte, sondern auch die beiden Restaurants modernisieren.
Mars will 50,33 Prozent am Skigebiet
Die Zeit drängt, der Deal ist weit fortgeschritten. Das letzte Wort hat aber das Volk. Schon am 24. November soll es zu einer Abstimmung kommen. Bei einem Ja werden die Pläne am 20. Dezember an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Bergbahnen vorgelegt. Kommt die Übernahme durch, hat Mars mit 50,33 Prozent eine knappe Mehrheit am Skigebiet. Und die Bahnen könnten die Lifte von der Einwohnergemeinde zurückkaufen.