Auf einen Blick
- Grächen steht das Wasser bis zum Hals – trotzdem fahren die Bahnen
- Neuenburger Investor Mars zeigt Interesse an Skigebiet – er ist nicht der Einzige
- Verlust von 4,6 Millionen Franken droht
Grächen steht das Wasser bis zum Hals. Die Touristische Unternehmung Grächen (TUG) – sie betreibt die Bergbahnen und das Skigebiet in Grächen – musste Anfang Februar beim Bezirksgericht Visp eine provisorische Nachlassstundung einreichen. Mit dem bisherigen Kurs drohte ein Verlust von 4,6 Millionen Franken. Steigende Kosten und die Inflation setzen dem Familien-Skigebiet zu.
Erst jetzt wird klar, dass die Lifte im kommenden Winter wieder laufen werden. «Wenn man sich in einer Nachlassstundung befindet, ist nichts sicher», sagt Kurt Schär, Verwaltungsratspräsident der TUG, dem «Walliser Boten». Das zeigt, wie ernst die Lage ist.
Obwohl die Sanierung der Bergbahnen noch längst nicht in trockenen Tüchern ist, ist zumindest der Ski-Winter 2024/2025 in Grächen gesichert. Man habe verschiedene Massnahmen ergriffen. Darunter auch die Verkürzung der Saison um drei Wochen – eine Sparmassnahme. Zentral sei aber der gute Verkauf der Saisonkarten. «Unsere Stammgäste zeigen uns damit ihr Vertrauen», sagt Schär.
Neue, unbekannte Interessenten
Doch werden die Bergbahnen in Grächen auch über die Saison hinaus weiterlaufen? Ende April tauchte aus dem Nichts der Neuenburger Investor Christian Mars mit seiner Compagnie des Montagnes suisses auf. Lange sah es danach aus, dass es schnell gehe mit seinem Einstieg. Mars präsentierte auf Linkedin bereits seine Strategie fürs kränkelnde Skigebiet. Er will die Saison- und Jahreskarten vereinheitlichen. Zudem soll es künftig dynamische Preise für Tageskarten geben.
So schnell gehts nun aber doch nicht. Mehr als eine Absichtserklärung hat Mars noch nicht unterschrieben. Und plötzlich scheint der Investor nicht mehr die einzige Option für eine Rettung zu sein. Man sei mit Mars und seiner Neuenburger Firma weiterhin im Gespräch. «Wir befinden uns in gutem und intensivem Austausch», sagt Schär.
Er betont aber, dass man seitens der Bergbahnen auch offen sei für andere Lösungen. «Es gibt auch andere Interessengruppen, die sich für Grächen interessieren.» Wer das ist, behält der Verwaltungsratspräsident der Touristischen Unternehmung Grächen aber für sich.