«In der Pause mähe ich den Rasen»
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Hallo Homeoffice!«In der Pause mähe ich den Rasen»

Hallo Homeoffice! – Claudius M. Dichtl erzählt von seinem Alltag
«In der Pause mähe ich den Rasen»

In unserer Serie «Hallo Homeoffice!» begleiten wir BLICK-Leserinnen und -Leser in ihrem neuen Büroalltag. Claudius M. Dichtl berichtet uns, woran er erkennt, ob jemand in Sache Homeoffice geübt ist.
Publiziert: 18.02.2021 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2021 um 09:16 Uhr
«Da denkt man sich schon, ob der auch so arbeitet, wie er sein Büro aufräumt». BLICK-Leser Claudius M. Dichtl ist schon seit einem Jahr ein Homeoffice-Profi.
Foto: BLICK
Community-Team

Für schätzungsweise 2,4 Millionen Arbeitnehmer in der Schweiz gilt seit Mitte Januar Homeoffice-Pflicht. So auch für Claudius M. Dichtl. Er befindet sich schon seit Ende Februar 2020 im Homeoffice. Claudius erzählt von seinem Arbeitsalltag und den aufschlussreichen Videocalls mit seinen Kunden.

BLICK: Welche Unterschiede zwischen Büro und Homeoffice haben Sie festgestellt?

Claudius M. Dichtl: Zu Hause bemerke ich vor allem, dass die sozialen Kontakte abnehmen. Ich kommuniziere quasi immer mit denselben zehn Personen. Das war vorher noch anders. An der Kaffeemaschine fand ich zum Beispiel jeweils auch den Austausch mit Kollegen, mit welchen ich arbeitsmässig weniger direkten Kontakt habe.

Vermissen Sie also etwas im Homeoffice?

Die Zwischenmenschlichkeit. Per Videocall sieht man zwar alle in einer guten Qualität, aber es fehlt der physische Kontakt. Man spürt so viel weniger vom Gegenüber. Das kann man via Videocall nicht rüberbringen.

Gibt es auch Vorteile in dieser Art der Kommunikation?

Es ist spannend: Man kann schnell erkennen, wer bereits Übung hat in Sache Homeoffice. Der Bildhintergrund meiner Kunden ist teilweise sehr unordentlich. Da denkt man sich schon, ob der auch so arbeitet, wie er sein Büro aufräumt. Und nein, mein Hintergrund ist nicht extra hergerichtet, der sieht immer so aus (lacht).

Was tun Sie, um abzuschalten?

Ich versuche im Sport einen Ausgleich zu finden. Im momentanen Lockdown fehlen einem die Möglichkeiten, ausserhalb der Familie etwas zu unternehmen. Zu Hause kommt zwar noch kein Lagerkoller auf, jedoch ist es eine herausfordernde Situation. Ich fahre gerne draussen Velo und gehe − wenn es denn möglich ist − in die Outdoor-Trainingsgruppe vom Fitness.

Ist Homeoffice zum ersten Mal in Ihrer Karriere ein Thema?

Nein, unsere Firma fördert das schon lange. Prinzipiell ist es daher nichts Neues. Ich war bereits vor 2020 jeweils zwei Tage im Homeoffice. Manchmal ertappte ich mich dabei, wie ich nur für die sozialen Interaktionen ins Büro ging. Was sich nun geändert hat, ist der Arbeitsweg. Morgens ist man bereits um 7.15 Uhr am Arbeiten, und dann ist es plötzlich 19.15 Uhr, und man arbeitet immer noch. Weil man zu Hause permanent online ist, denke ich, nimmt die Produktivität insgesamt zu.

Wann braucht es Disziplin?

Im Sommer ist diese natürlich schwieriger aufrechtzuerhalten als im Winter. Wenn die Familie bei 30 Grad am Pool liegt, muss man auch mal eine Pause mehr einlegen. Aber das würde man im Büro ja auch tun, wenn man mit den Kollegen während der Kaffeepause schwatzt. Um den Kopf zu leeren, gehe ich kurz nach draussen, mähe den Rasen, und dann gehts wieder zurück an die Arbeit.

Was würden Sie auf Dauer bevorzugen: das Büro oder das Homeoffice?

Mit dem Homeoffice habe ich mich schon lange angefreundet und sehe die Vorteile. Bei uns in der Firma rechnet man damit, dass wir ab Oktober zurück ins Büro können. Ab dann fände ich eine 50/50-Lösung super.

Claudius M. Dichtl (53) arbeitet als Contract Manager in einem amerikanischen IT-Unternehmen und lebt im Zürcher Unterland.

In der Rubrik «Hallo Homeoffice!» reden wir mit BLICK-Leserinnen und -Lesern über ihren Büroalltag zu Hause. Aufgezeichnet von Sara Good und Nicole Müller.

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