Für schätzungsweise 2,4 Millionen Arbeitnehmer in der Schweiz gilt seit Mitte Januar Homeoffice-Pflicht. BLICK-Leserin Seline Niederhauser ist im Verkauf Innendienst tätig und arbeitet schon länger zu Hause. Im Videocall erzählt sie von ihrem Alltag mit Hündin Jilly und verrät, dass sie schon seit Wochen keine Jeans mehr getragen hat.
BLICK: Wie lange sind Sie schon im Homeoffice?
Seline Niederhauser: Ich habe im Oktober selber im Büro gefragt, ob ich von zu Hause aus arbeiten kann. Mit meinem Asthma bin ich Risikopatientin, und mein Arzt hat mir damals schon gesagt, dass im Winter eine neue Welle kommt. Deshalb war ich vor allen anderen im Homeoffice.
Was gefällt Ihnen besser? Büro oder Homeoffice?
Beides hat seine Vorteile. Eine Mischung wäre perfekt, aber man kann sich das halt nicht aussuchen.
Was sind die Vorteile?
Ich kann länger schlafen, weil das Pendeln wegfällt. Ausserdem kann man die Pausen nutzen, zum Beispiel um Wäsche zu machen. Und die Kleider sind im Homeoffice bequemer – ich habe seit Wochen keine Jeans mehr getragen.
Was gefällt Ihnen weniger?
Der Kontakt fehlt halt. Im Büro redet man mit den Kollegen und macht auch mal ein Spässchen. Dort sitzt man zusammen im Boot – im Homeoffice fühlt man sich eher als Einzelkämpferin.
Wie wir sehen, sind Sie aber nicht ganz allein?
Nein, meine Hündin Jilly sitzt auf meinem Schoss. Sie gehört meiner Mutter, und ich passe auf sie auf. Früher im Büro, jetzt eben bei mir zu Hause.
Stört Sie der Hund nicht bei der Arbeit?
Im Gegenteil, sie gibt mir Tagesstruktur und einen Grund, das Haus zu verlassen. Morgens gehe ich als Erstes mit ihr raus und mittags dann nochmals. Das ist ein schöner Ausgleich.
Vermissen Sie die Bewegung?
Normalerweise spiele ich Fussball, aber das geht jetzt auch nicht. Deshalb versuche ich nun, zu Hause zirka dreimal pro Woche etwas Sport zu treiben. Dafür schaue ich Workouts auf Youtube. Es ist natürlich nicht das gleiche, aber mit Sport fühlt man sich einfach besser.
Wie sieht es bei Ihnen mit der Work-Life-Balance aus?
In letzter Zeit merke ich, dass es mir das Abschalten etwas schwerer fällt. Ich denke nach Feierabend öfter an die Arbeit, als wenn ich im Büro bin und danach einfach nach Hause gehe.
Vermissen Sie die Normalität?
Natürlich würde ich mich freuen, wenn sich die Lage bald beruhigt. Aber man muss jeden Tag so nehmen, wie er kommt. Es kommen auch wieder bessere Zeiten!
Seline Niederhauser (27) ist im Verkauf Innendienst tätig. Sie lebt in Root LU.
In der Rubrik «Hallo Homeoffice!» reden wir mit BLICK-Leserinnen und – Lesern über ihren Büroalltag zu Hause. Aufgezeichnet von Fejsal Sulejmani und Neil Werndli.
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