Grosser Kassenwechsel-Report
Wer in welchem Kanton wie viel Geld in der Grundversicherung einsparen konnte

Schweizerinnen und Schweizer schauen bei ihrer Krankenkasse genau hin. Durch Wechsel des Versicherers oder der Modelle sparen sie alljährlich viel Geld ein. Der jährliche «Axa Wechselreport» zeigt, wer wo wie viel sparen konnte – und wer Sieger der Wechselsaison ist.
Publiziert: 12.03.2024 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2024 um 15:29 Uhr
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Ein Krankenkassenwechsel kann sich finanziell stark lohnen.
Foto: Keystone
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Mit einem Wechsel der Krankenkasse und/oder des Versicherungsmodells lässt sich viel Geld sparen. Das ist kein Geheimnis – dennoch sind viele noch immer wechselfaul.

Ein Fehler: Der «Axa Wechselreport 2024» belegt nämlich, wie lohnenswert ein Wechsel sein kann. Das Wechselverhalten analysierte Axa anhand von über 44'000 Grundversicherungswechseln, die im Herbst 2023 über den Axa-Wechselservice durchgeführt wurden. Die Erkenntnis: Die Wechselwilligen sparen 2024 pro Kopf durchschnittlich 515 Franken oder total 23 Millionen Franken. Im Vorjahr lag die Durchschnittsersparnis noch bei 477 Franken.

Die Lateiner optimieren mehr als die Deutschschweizer

Am besten optimiert hat die Bevölkerung in den Kantonen Genf (im Schnitt 756 Franken), Basel-Land (604 Franken) und Waadt (573 Franken). Am tiefsten waren die Einsparungen einmal mehr im Kanton Uri (383 Franken).

So sehen die durchschnittlichen Ersparnisse nach Alter, Geschlecht und Wohnkanton aus.

Allgemein haben Romands und Tessiner deutlich stärker optimiert als die Deutschschweizer. Primär, weil sie häufiger bei einem Kassenwechsel auch das Modell wechselten. Im Tessin liess sich durch den Wechsel von Krankenkasse und Franchise der höchste Betrag – satte 1778 Franken – einsparen. Allgemein zeigen die Axa-Berechnungen, dass ein gleichzeitiger Wechsel von Kasse, Modell und Franchise zu viermal höheren Einsparungen führt, als wenn nur die Kasse gewechselt wird. 58 Prozent haben aber lediglich die Kasse gewechselt. Dies wohl auch, weil viele bereits die höchste Franchise gewählt haben.

Axa hat zudem eine weitere Verlagerung zu den hohen (2500 Franken) und tiefen (300 Franken) Franchisen beobachtet, sowie einen anhaltenden Trend zu alternativen Versicherungsmodellen wie TelMed und Hausarzt.

Junge profitieren am meisten

Das grösste Sparpotenzial ortet Axa bei den jungen Erwachsenen im Alter von 19 bis 25 Jahren. Sie sparen bei ihren Grundversicherungsprämien 2024 fast 22 Prozent mehr als die Altersgruppen über 26 Jahren. Diese Zahl ist beachtlich, da die Durchschnittsprämien bei Jungen schweizweit rund 30 Prozent tiefer als bei über 26-Jährigen.

«Junge Leute haben oftmals noch die Grundversicherung, die ihre Eltern im Kindesalter für sie abgeschlossen haben», weiss Niklas Elser, Leiter Private Vorsorge und Gesundheitsvorsorge bei der Axa. Daher lohne es sich für sie besonders, zu vergleichen und zu wechseln.

Frauen konnten allgemein leicht mehr einsparen als Männer, im Schnitt 519 Franken, gegenüber 511 Franken bei Männern. Das höchste Sparpotenzial nach Altersgruppe und Geschlecht hatten aber Männer zwischen 19 und 25 Jahren – sie sparten 719 Franken ein.

EGK ist die Gewinnerin

«Gewinnerin» der Wechselsaison war Axa zufolge die Krankenkasse EGK. Sprich, sie hatte das beste Verhältnis zwischen Neukunden und Kündigungen. Viel Zulauf verzeichneten auch die CSS, Concordia oder Aquilana. Bei den Kündigungen traf es die KPT am stärksten, vor Swica, der CSS und Assura.

Die EGK geht als Gewinnerin der Wechselsaison 2023/2024 hervor.

Das muss alles nichts heissen. Im Hinblick auf «eine sehr wahrscheinliche weitere Kostensteigerung im Jahr 2024» rät Elser, auch dieses Jahr wieder genau hinzuschauen, wenn die Wechselsaison beginnt.

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