Gleich nach Übernahme durch UBS
CS-Aktien dürften bald von der Börse verschwinden

Sobald die UBS die Genehmigungen aller Wettbewerbsbehördenzusammen hat, kann sie die Übernahme der Credit Suisse abschliessen. Danach werden die CS-Aktien von der Schweizer Börse verschwinden. Dafür muss die UBS aber bereits genug früh einen Antrag stellen.
Publiziert: 17.04.2023 um 14:59 Uhr
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Die Übernahme der CS könnte Ende Juni bereits unter Dach und Fach sein.
Foto: Getty Images

Um Aktien von der Börse zu dekotieren, muss der Herausgeber der. Wertpapiere bei der Swiss Exchange Regulation (SER) – dem Regulierungsorgan der SIX – ein begründetes Gesuch einreichen. Im normalen Fall gibt es bei Dekotierungen dann eine gewisse Vorlaufzeit von mindestens drei Monaten. Bei Übernahmen und Fusionen kann es aber auch schneller gehen. So auch bei der Credit Suisse.

Sind die Voraussetzungen erfüllt, könne die Dekotierung dann so beantragt werden, dass die Aktien am Tag des Closing zum letzten Mal gehandelt werden, sagt SER-Sprecher Hrvoje Tkalcec auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die CS-Aktie könnte also schon ein Tag nach Abschluss der Übernahme an der Schweizer Börse fehlen.

UBS muss Antrag genug früh stellen

Dafür müsste die UBS den Antrag allerdings bereits vorher – und zwar mehr als fünf Arbeitstage vorher – eingereicht haben. Denn die SER kündigt den Zeitpunkt der Dekotierung mindestens fünf Börsentage im Vorhinein an. Auch muss die Wandlung der CS-Aktien in UBS-Aktien vor der Dekotierung stattfinden.

Verschwinden die CS-Aktien vom Schweizer Börsenparkett, wird ein anderer Titel stattdessen in den Leitindex Swiss Market Index (SMI) nachrücken. Das Schweizer Börsenbarometer umfasst die zwanzig grössten und liquidesten Aktien.

Im Rennen um die Nachfolge hat aktuell Kühne+Nagel die Nase vorn. Gemäss der neusten Rangliste der Börsenbetreiberin SIX per Ende März liegen die Wertpapiere des Logistikunternehmens auf Platz 21 und mit einem klaren Vorsprung zu den nächstfolgenden Aktien, denjenigen des Warenprüfkonzerns SGS.

SMI wird jährlich angepasst

Kühne+Nagel sind bereits seit 1964 an der Schweizer Börse kotiert. Dass sie bisher noch nie in den SMI aufgestiegen sind, lag an Firmenpatron Klaus-Michael Kühne (85). Dieser hält über die Hälfte der Anteile. Für den Index ist jedoch lediglich die Freefloat-Marktkapitalisierung entscheidend – also der Anteil der Aktien, der an der Börse gehandelt wird.

Normalerweise wird der SMI nur einmal im Jahr angepasst, und zwar im September. Ausschlaggebend ist für diese ordentliche Indexanpassung die Rangliste Ende Juni. Fusionen oder Übernahmen grosser Titel können aber eine ausserordentliche Anpassung nach sich ziehen. (SDA/kae)

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