Geldabflüsse scheinen gestoppt
Das Vertrauen in die CS kehrt zurück

Was den alten Chefs bei der Credit Suisse nicht gelungen ist, scheint nun die Rettung durch die UBS zu bewirken: Die Geldabflüsse bei der CS haben offenbar aufgehört.
Publiziert: 11.04.2023 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2023 um 17:30 Uhr
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CS-Präsident Axel Lehmann und seine Kollegen in der Teppichetage konnten das Vertrauen in die Bank nicht mehr wiederherstellen.
Foto: STEFAN BOHRER

Das ist eine gute Nachricht für die UBS: Die Kunden kehren der Credit Suisse offenbar nicht mehr den Rücken, ziehen ihr Geld von der Krisenbank nicht mehr ab.

Das zumindest lässt ein Blick auf die Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vermuten. Diese Guthaben sind in der vergangenen Woche sehr stark gesunken. Dies dürfte nach Ansicht von Experten mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zusammenhängen.

Umwälzungen im Bankensektor

Die Einlagen von Bund und Banken bei der SNB lagen am 7. April bei 532,2 Milliarden Franken, das sind 31,3 Milliarden weniger als in der Woche zuvor. Zwei Wochen zuvor allerdings waren die Sichtguthaben deutlich gestiegen – und zwar um 51,9 Milliarden Franken. Einen solchen Anstieg hatte man noch nie gesehen.

Thomas Stucki (59), Chefstratege der St. Galler Kantonalbank, hat einen Verdacht: Die Ausschläge wurden von den Umwälzungen auf dem hiesigen Bankensektor ausgelöst. Sie hingen also wahrscheinlich mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zusammen.

«Stiegen die Sichtguthaben zuerst stark an, weil die beiden Banken die Liquidität sicherstellen wollten, so hat sich dies zuletzt wieder beruhigt und sie bauen die Liquidität wieder ab», sagte Stucki auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Das Vertrauen ist wieder da

Die Vermutung: Die hat CS damit begonnen, die ersten 50 Milliarden Liquiditätshilfe, die sie am Mitte März von der SNB erhalten hat, zurückzubezahlen. Das heisst, die Bank konnte die Geldabflüsse der Kunden, die sich im März nochmals verschärft hatten, endlich stoppen. Sie braucht im Moment kein Geld zusätzliches Geld mehr, um Löcher wegen fehlender Kundenguthaben zu stopfen.

Was die Teppichetage der CS seit Monaten nicht geschafft, das Vertrauen wieder zu etablieren, ist nun offenbar durch die Übernahme durch die UBS gelungen. Das ist ein gutes Zeichen für den Start der neuen Megabank.

Allerdings gibt es noch eine zweite Möglichkeit: Einen derart starken Rückgang der Sichtguthaben bei der SNB könnten auch Devisenverkäufe durch die Nationalbank ausgelöst haben. «Allerdings scheint mir der Betrag hoch für eine Woche», gibt Stucki zu bedenken, der daher auf die beiden Grossbanken tippt. (SDA/koh)

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