Die Zwangsübernahme der CS durch die UBS hat die Schweizer Grossbank zwar gerettet. Dennoch strömten Kundinnen und Kunden auch danach noch scharenweise an die CS-Schalter, um ihr Geld abzuziehen.
Mittlerweile scheint sich die Lage aber etwas beruhigt zu haben. Darüber berichtet das Londoner Finanzportal «Financial News» am Montag unter Berufung auf Daten von Morningstar.
Denn trotz der stetigen Abflüsse in den letzten Wochen gibt es auch Zuflüsse: Die Zahlen zeigen, dass die Europa-Fonds der Credit Suisse am 5. und 6. April Nettozuflüsse von mehr als 240 Millionen Dollar verzeichneten, wie das Schweizer Finanzportal «Finews» schreibt. Die Nervosität der Anleger scheint sich also etwas gelegt zu haben.
Über 5 Milliarden abgezogen – nach Deal
In den ersten drei Wochen nach Ankündigung der Zwangsübernahme wurden Gelder in der Höhe von 5,6 Milliarden Dollar von den Fonds der Credit Suisse abgezogen. Am 21. März – also nur zwei Tage nach der Verkündung der Notrettung – wurden innerhalb eines Tages am meisten Gelder aus den europäischen CS-Fonds abgezogen: 776 Millionen Dollar.
Mittlerweile ist der starke Geldabfluss in diesem Mass bei den CS-Fonds wie auch bei den Kundengeldern gestoppt. Trotzdem: «Von weiteren Abflüssen auch nach der Ankündigung der Übernahme ist auszugehen», sagt Vontobel-Analyst Andreas Venditti (50) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Abflüsse haben schon 2022 begonnen
Die Abflüsse haben nicht erst dieses Jahr begonnen. Bereits letztes Jahr verlor die CS Milliarden an Kundengeldern. Alleine im letzten Quartal 2022 holte sich die Kundschaft Gelder in der Höhe von 110 Milliarden Franken zurück.
Mitte März ging das Vertrauen in die CS dann komplett verloren. Der Aktienkurs brach ein. Als der grosse Geldgeber der CS, die Saudi National Bank, dann bekannt gab, keine zusätzlichen Mittel mehr zu investieren, brach Panik aus. Und zwar nicht nur bei den Anlegern, sondern eben auch bei den Kundinnen und Kunden.