«Es ist wie ein Märchen» – Geschäftsführer dank Blick überglücklich
Ex-CS-Banker rettet Berner Traditions-Ofenbauer

Berichte von Blick und der Lokalpresse über das anstehende Firmen-Aus der Baumann Cheminéeöfen GmbH löste viel Betroffenheit aus – und brachte auch die Rettung. Ein Lokalpromi übernimmt das Berner Traditionsunternehmen, das nun eine neue Bleibe gefunden hat.
Publiziert: 20:38 Uhr
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Aktualisiert: 20:45 Uhr
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Die Baumann Cheminéeöfen GmbH aus Steffisburg BE wollte Ende Jahr den Betrieb einstellen.
Foto: Instagram / Baumann Cheminéeöfen GmbH

Auf einen Blick

  • Baumann Cheminéeöfen GmbH überlebt dank neuem Inhaber
  • Firma zieht nach Langnau BE und teilt Standort mit Ofenfabrik Schenk
  • Aktueller Inhaber überglücklich: «So viele wollten helfen»
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Christoph Bachmann wirft im Gespräch mit Blick nur so um sich mit Superlativen: «Es ist wie ein Märchen, ein grosses Glück.» Der Grund für die Jubelarien des Berner Unternehmens: Seine Baumann Cheminéeöfen GmbH aus Steffisburg BE bekommt ein zweites Leben. 

Dabei sah es für Geschäftsführer und Inhaber Bachmann vor wenigen Wochen noch zappenduster aus. Das Feuer, mit dem die Berner Traditionsfirma ihre Cheminéeöfen, Holzkochherde und Grills für den Garten herstellt, sollte bald ausgehen – für immer. Baumann Cheminéeöfen stellt Ende Jahr den Betrieb ein. Das war der eigentliche Plan von Bachmann, der das Unternehmen 2016 von Firmengründer Daniel Baumann übernommen hatte. Bis jetzt.

Früherer CS-Banker steigt als Eigentümer ein

Nun kann der Ofenbauer doch weitermachen, wie Bachmann gegenüber Blick verkündet – dank der Unterstützung eines Lokalprominenten. Der Unternehmer Hans-Ulrich Müller kauft dem jetzigen Inhaber alle Firmenanteile ab. Letzten Freitag haben sich die beiden vertraglich geeinigt. 

Der frühere Credit-Suisse-Banker Müller hat sich im Bernbiet einen Namen als Retter von kriselnden KMU und damit auch von Arbeitsplätzen gemacht. Er übernimmt sanierungsbedürftige Betriebe und richtet sie so aus, dass sie wieder Gewinn machen. Müller ist Wohltäter und Geschäftsmann zugleich. Sein Prunkstück ist der Bernapark in Stettlen BE – eine Art Kleinstadt mit Wohnungen, Gastrobetrieben, Läden, einer Kita und einem Fitnesscenter.

Betrieb zügelt ins Emmental

Ein Betrieb aus Müllers Firmen-Portfolio löst dann auch das grösste Problem der Baumann Cheminéeöfen GmbH. Der Betrieb verliert Ende Jahr den aktuellen Standort, weil dann der Mietvertrag ausläuft. Zwischen den zwei Optionen, entweder die Immobilie an der Bernstrasse 81 in Steffisburg zu kaufen oder ohne Produktionsstandort dazustehen, hatte sich Bachmann für Zweiteres entscheiden. Der neue Besitzer brachte jetzt eine neue Alternative ein: Das Unternehmen zügelt aufs neue Jahr vom Berner Oberland ins Emmental nach Langnau BE – aufs Firmengelände der Ofenfabrik Schenk AG, die ebenfalls Unternehmer Müller gehört. 

Die Idee dahinter: Die beiden Ofen-Hersteller sind zwar artverwandt, aber keine direkten Konkurrenten. Am gemeinsamen Sitz führen sie zwei separate Produktionsstätten, teilen sich aber einen Showroom für die Kunden. «Mit dieser Lösung haben wir wieder eine Perspektive, um unseren Betrieb am Leben zu erhalten», sagt Bachmann überglücklich. Denn das Geschäft sei auch am derzeitigen Standort gut gelaufen, nur hätte er sich eben den Kauf der Immobilie nicht leisten können. 

«So viele Menschen wollten uns helfen»

Besonders seit Ende Oktober brummt das Business. Damals berichteten der «Berner Oberländer» und Blick über die anstehende Firmen-Auflösung. «Wir erhielten wahnsinnig viele Rückmeldungen. So viele Menschen wollten uns helfen», erinnert sich Bachmann. Durch die Berichte kam auch der Kontakt zum neuen Eigentümer Müller zustande. 

Ein Ausverkauf der verbliebenen Ware sollte eigentlich der letzte Höhepunkt der Firmengeschichte sein. Ganze 22 Öfen verkaufte die Cheminéeöfen GmbH an diesem Tag. Das sind zehn Prozent des jährlichen Absatzes. «Rückblickend haben wir damals zu viele Aufträge angenommen», sagt Bachmann, der seinem Unternehmen als Geschäftsführer erhalten bleibt. Die derzeit stressigen Arbeitstage nimmt er aber gerne hin – mit dem Wissen, dass Ende Jahr doch nicht Schluss ist.

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