95 Jobs weg
Stahl Gerlafingen schliesst Produktionsstrasse per Ende Mai

Ende Mai wird eine Produktionsstrasse von Stahl Gerlafingen geschlossen – 95 Jobs sind weg, voraussichtlich werden 68 Kündigungen ausgesprochen.
Publiziert: 30.04.2024 um 12:54 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2024 um 12:49 Uhr
Für die von der Schliessung direkt Betroffenen soll ein noch auszuhandelnder Sozialplan zum Tragen kommen.

Die angekündigte Schliessung einer der beiden Produktionsstrasse beim Stahlhersteller Stahl Gerlafingen erfolgt nun auf Ende Mai 2024. Im Rahmen des damit verbundenen Abbaus von 95 Arbeitsplätzen kommt es zu etwa 75 Kündigungen, wie das Unternehmen nach Abschluss des Konsultationsverfahrens mitteilte. Gleichentags spezifierte die Firma: Es soll sich um voraussichtlich 68 Kündigungen handeln.

In dem vom Gesamtarbeitsvertrag GAV vorgesehenen Konsultationsverfahren seien mögliche Ansätze zur Vermeidung der Schliessung mit den Sozialpartnern intensiv diskutiert worden, heisst es in der Mitteilung des Solothurner Unternehmens vom Dienstag. Nach gründlicher Abwägung verschiedener Optionen hat das Unternehmen beschlossen, die Schliessung umzusetzen. Mit dem «zwingend notwendigen» Schritt solle der Mittelabfluss aus der defizitären Profilstrasse gestoppt werden.

«Schliessung der Profilstrasse alternativlos»

Auch die verschiedenen von der Politik zugesicherten Massnahmen würden voraussichtlich erst 2025 zum Tragen kommen und damit zu spät, um den Betrieb der Profilstrasse aufrechtzuerhalten, heisst es weiter. «Angesichts der Gesamtsituation ist die Schliessung der Profilstrasse alternativlos, wenn wir die restlichen Arbeitsplätze sichern wollen», wird CEO Alain Creteur in der Mitteilung zitiert.

Für die von der Schliessung direkt Betroffenen soll laut der Mitteilung ein noch auszuhandelnder Sozialplan zum Tragen kommen. Dieser werde gemeinsam mit der Angestelltenkommission verhandelt und solle die Auswirkungen der Entlassungen für die Betroffenen so gut wie möglich abfedern.

Stahl Gerlafingen macht für die Massnahmen das «seit Mitte 2023 bestehende faktische Importverbot der EU für Schweizer Stahl» verantwortlich. Zudem hätten die «massiven Wettbewerbsverzerrungen durch Industrie-Fördermassnahmen der EU» den Absatz und die Marge des Werks in der Schweiz empfindlich getroffen. Des Weiteren hätten die «zwischenzeitlich horrenden Energiepreise» und die in der Schweiz im Vergleich zu Europa rekordhohen Netzabgaben auf Energie die Bilanz des Stahlherstellers tiefrot werden lassen. (SDA)

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