Jeff Bezos schickt erste Rakete ins All
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Erfolgreiche Premiere:Jeff Bezos schickt erste Rakete ins All

Erfolgreicher Start von Bezos' New Glenn
Diese Rakete kann Elon Musk gefährlich werden

Mit seiner neuen Rakete will Jeff Bezos Elon Musks Vorherrschaft in der Raumfahrt angreifen. Es geht um ein Milliardengeschäft. Doch Musks Vorsprung ist riesig, seine Firma SpaceX ist der wichtigste Partner der Nasa.
Publiziert: 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 11:00 Uhr
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Jeff Bezos' Rakete New Glenn hob am Donnerstag erstmals erfolgreich ab.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Bezos und Musk kämpfen um Herrschaft im All
  • Musk hat Vorsprung: SpaceX ist wichtigster NASA-Partner für Raumfahrtmissionen
  • Kommerzieller Raumfahrtmarkt soll bis 2035 auf 1,8 Billionen Dollar wachsen
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Jeff Bezos (61) und Elon Musk (53) kämpfen um die Herrschaft im All. Mit dem erfolgreichen Start der neuen Rakete New Glenn von Bezos' Weltraumfirma Blue Origin werden die Karten in diesem Wettlauf neu gemischt.

Die 98 Meter lange New Glenn ist nicht nur die erste Rakete von Blue Origin, die Satelliten ins All befördern kann, sondern auch eine der stärksten der Welt. Nach mehreren Verzögerungen hob sie am Donnerstag erstmals ab. Die Rakete transportierte eine Demonstrationslast in die Erdumlaufbahn.

Die ebenfalls geplante Landung der wiederverwendbaren ersten Stufe auf einer Plattform im Atlantik gelang hingegen nicht. «Wir haben den Booster beim Abstieg verloren», teilte Blue Origin nach dem Testflug mit.

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Musk hat die Nase vorn

Bezos kämpft mit New Glenn gegen eine fast übermächtige Konkurrenz. Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX ist die wichtigste Partnerfirma der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa.

SpaceX befördert Astronauten für die Nasa auf die Internationale Raumstation (ISS). Die Firma entwickelt zudem das wiederverwendbare Grossraketensystem Starship, das Menschen dereinst auf den Mars bringen soll. Letztes Jahr gelang ein erster Testflug mit der riesigen Rakete.

Billionengeschäft steht auf dem Spiel

Blue Origin bietet bisher zwar Flüge für Touristen an den Rand des Weltalls an, transportierte aber noch keine Satelliten in die Umlaufbahn. SpaceX ist hingegen bereits seit 2017 Marktführer für kommerzielle Satellitenstarts und hat schon Tausende Satelliten ins All geschossen.

SpaceX setzt auf wiederverwendbare Komponenten, um den Preis für Starts zu drücken, eine Technologie, die sich Blue Origin abgeschaut hat. Bezos' Unternehmen will beim nächsten Testflug im Frühling erneut eine weiche Landung der ersten Raketenstufe versuchen.

Dabei ist klar: Das Potenzial der kommerziellen Raumfahrt ist riesig. Das World Economic Forum und das Beratungsunternehmen McKinsey schätzten den globalen Markt 2023 auf 630 Milliarden Dollar. Bis 2035 soll dieser auf 1,8 Billionen Dollar wachsen.

Bezos finanziert Blue Origin mit Privatvermögen

Es geht also nicht nur um Eitelkeit, sondern vor allem ums Geld, wenn die beiden reichsten Männer der Welt Unsummen aus ihrem Privatvermögen in ihre Weltraumfirmen stecken. Bezos finanziert Blue Origin durch den Verkauf seiner Amazon-Aktien.

Doch auch was die finanziellen Möglichkeiten betrifft, hat Musk die Nase vorn. Laut «Forbes» ist der Tesla-Chef mit einem Vermögen von 416 Milliarden Dollar aktuell mit grossem Abstand der reichste Mensch der Welt. Bezos folgt mit 233 Milliarden Dollar auf dem zweiten Platz. Ausserdem schreibt SpaceX seit 2023 nach eigenen Angaben Gewinne.

Musk hat das Ohr des künftigen Präsidenten

Noch schwerer als Musks grösseres Vermögen dürfte aber dessen Nähe zum künftigen US-Präsidenten Donald Trump (78) wiegen. Musk unterstützte Trump mit über 250 Millionen Dollar im Wahlkampf. Nun erntet er die Früchte seines Einsatzes in Form von Einfluss in der neuen Regierung.

Auch der ehemalige Trump-Kritiker Bezos versucht sich mit dem Rückkehrer ins Weisse Haus gutzustellen. Seine Firma Amazon spendete 1 Million Dollar für die pompöse Amtseinführung. Und in einem Interview zeigte sich Bezos «optimistisch» für Trumps zweite Amtszeit und bot ihm seine Hilfe beim Abbau von Regulierung an. Ob das reicht, um Musk gefährlich zu werden, ist aber zweifelhaft.

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