Erste bemannte Mars-Mission noch während seiner Präsidentschaft?
Der verrückte Plan von Elon Musk und Donald Trump

Mit Trumps Wahlsieg rückt Grossspender Musk ins Zentrum der Macht. Beide verbindet das Ziel, Menschen auf den Mars zu bringen. Das sind ihre Pläne.
Publiziert: 07.11.2024 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2024 um 17:24 Uhr
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Elon Musk ist neben Donald Trump der grosse Sieger der US-Präsidentenwahl.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Musk: Menschheit muss den Mars besiedeln
  • SpaceX ist schon heute führender Partner der Nasa
  • Auch Trump zeigte in erster Amtszeit grosses Interesse an Marsmission
  • Unbemannte Testflüge 2026, erste bemannte Mission ab 2028 möglich
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Mit Donald Trumps Sieg (78) ist Elon Musk (53) endgültig im Zentrum der Macht angekommen. Der gewählte Präsident liess bei seiner Siegesrede keinen Zweifel an der wichtigen Rolle, die Musk in den nächsten Jahren in seiner Regierung einnehmen wird: «Ein Star ist geboren. Elon!», rief Trump den jubelnden Anhängern zu.

Trump wird Musk voraussichtlich mit dem Posten als «Beauftragter für Regierungseffizienz» für seine Millionenspenden im Wahlkampf belohnen. Doch es gibt ein Thema, das die beiden Männer noch stärker verbindet als der Kampf für einen schlanken Staat: die Eroberung des Weltalls und insbesondere das Ziel, Menschen auf den Mars zu bringen.

SpaceX ist zentral für die Nasa

Für Musk ist schon seit vielen Jahren klar, dass die Menschheit langfristig nur überleben kann, wenn sie den Mars besiedelt. Und mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX ist der reichste Mensch der Welt diesem Ziel schon einiges nähergekommen.

SpaceX ist inzwischen die wichtigste Partnerfirma der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa. Schon heute befördert Musks Unternehmen für die Nasa-Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS). Ausserdem entwickelte SpaceX das wiederverwendbare Grossraketensystem Starship, das Menschen dereinst auf den Mars bringen soll.

Die Firma ist zudem Marktführer für kommerzielle Satellitenstarts und mit dem Starlink-Projekt der weltgrösste Satellitenbetreiber. Starlink ermöglicht weltweiten Satelliten-Internetzugang.

Trump will Marslandung

Auch Trump zeigte bereits in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) grosses Interesse an der Raumfahrt. So rief er die Space Force als eigenständige Raumfahrtabteilung der US-Streitkräfte ins Leben. Diese richtet sich gegen mögliche Angriffe aus dem All, die Russland, China oder auch Nordkorea in Zukunft planen könnten.

Ausserdem startete Trump das Artemis-Programm der Nasa, das Menschen erst zurück auf den Mond und später zum Mars fliegen soll. Präsident Joe Biden (81) liess das Programm weiterlaufen, doch Artemis kämpft mit Verzögerungen und Kostenüberschreitungen.

Die Kosten für Artemis belaufen sich bis 2025 auf 93 Milliarden Dollar. Die erste bemannte Mondlandung steht frühestens 2026 an. Zu langsam für Trump und Musk, die das grosse Ziel Mars vor Augen haben.

Mond nur wirtschaftlich interessant

Schon 2019 zeigte sich Trump auf Twitter frustriert, wie langsam Artemis vorankommt: «Bei all dem Geld, das wir ausgeben, sollte die Nasa NICHT darüber reden, zum Mond zu fliegen - das haben wir schon vor 50 Jahren getan», schrieb der Präsident. «Sie sollten sich auf die viel grösseren Dinge konzentrieren, einschliesslich des Mars.»

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Tatsächlich ist der Mond wegen seiner Rohstoffe zwar wirtschaftlich interessant. Auch China arbeitet daran, Menschen auf den Mond zu bringen. Das bringt die Nasa zwar unter Zugzwang, aber eine Errungenschaft für die Menschheit wäre eine erneute Mondlandung über 50 Jahre nach Neil Armstrong (1930-2012) nicht mehr.

Startfenster 2026 und 2028

Um sich zu verewigen, braucht Trump die Marslandung. Dabei ist zu bedenken, dass Marsflüge nur ungefähr alle zwei Jahre möglich sind. Die nächsten beiden Startfenster öffnen sich 2026 und 2028 und damit noch innerhalb Trumps zweiter Amtszeit.

Wenn alles nach Plan läuft, was bei Raumfahrtprogrammen eher die Ausnahme ist, könnten Musk und SpaceX Trumps Traum erfüllen. Eine Möglichkeit bestehe darin, dass die Nasa «Kunde einer SpaceX-Mission zum Mars» wird, sagte Experte Greg Autry (61) von der University of Central Florida gegenüber der «Washington Post».

Dass die Vergabe eines solch riesigen Auftrages an einen Grossspender und Mitarbeiter problematisch wäre, würde wohl weder Trump noch Musk stören.

Musk wegen Mars in die Politik?

2026 könnte SpaceX zunächst eine Flotte von fünf unbemannten Starships zum Mars schicken. Ist der Testlauf erfolgreich, stünde einer Marsmission mit Astronauten im nächsten Startfenster nichts mehr im Weg. Wermutstropfen für Trump: Bei einer Reisezeit von 80 bis 150 Tagen wäre die Landung allerdings erst nach Trumps zweiter Amtszeit, die bis am 20. Januar 2029 dauert.

Dass die Marslandung ein Hauptgrund für Musk war, überhaupt in die Politik einzusteigen, ist aber klar. Unter Kamala Harris (60) und den Demokraten würde die Bürokratie in den USA weiter ausufern, schrieb Musk im September auf X. «Dies würde das Mars-Programm zerstören und die Menschheit dem Untergang weihen.»

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