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Millionen in den Wahlkampf gesteckt
Was Elon Musk wirklich von Donald Trump will

Lange Zeit legte sich Elon Musk nicht fest, wen er bei der Wahl unterstützen würde. Doch inzwischen ist er der wichtigste Geldgeber für Donald Trump. Welche Ziele verfolgt der reichste Mann der Welt damit wirklich?
Publiziert: 05.11.2024 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2024 um 08:49 Uhr
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Multimilliardär Elon Musk steckte viele Millionen Dollar in den Wahlkampf von Ex-Präsident Donald Trump.
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Auf einen Blick

  • Elon Musk unterstützt Donald Trump mit Millionen im Wahlkampf
  • Musk könnte Posten als Beauftragter für Regierungseffizienz erhalten
  • Musks Firmen Tesla und SpaceX könnten von Trump-Regierung profitieren
  • Doch Musk hat auch ideologische Gründe für seine Unterstützung des Republikaners
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Lange war Elon Musk (53) politisch eher bei den Demokraten zu Hause. So soll er 2016 Hillary Clinton (77) und 2020 Joe Biden (81) gewählt haben. Und noch Anfang Jahr wollte sich der reichste Mann der Welt nicht festlegen, wen er dieses Mal unterstützt.

Das hat sich inzwischen komplett geändert. Nach dem ersten Attentatsversuch auf Donald Trump (78) im Juli stellte sich Musk voll und ganz hinter den Ex-Präsidenten. Der Chef von Tesla und SpaceX steckte viele Millionen Dollar in den Wahlkampf des Republikaners. So schenkte er in den letzten zwei Wochen täglich eine Million Dollar an einen Unterzeichner einer Petition aus dem Trump-Lager.

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Milliardär Mark Cuban (66), der die Demokraten unterstützt, sagte deshalb, dass Kamala Harris (60) im Wahlkampf nicht gegen Trump, sondern gegen Musk antrete. Dieser hegt auch geopolitische Absichten, so stand er bereits mit Russlands Machthaber Wladimir Putin in Kontakt. Doch was erwartet sich Musk wirtschaftlich von seinem gewaltigen Investment in den Wahlkampf? Die vier wichtigsten Punkte:

1

Tiefere Steuern für Reiche und Firmen

Ein Wahlkampfversprechen hat Trump in seiner ersten Amtszeit erfüllt: massive Steuersenkungen für Reiche und Firmen. Und für Musk, dessen Vermögen aktuell auf 260 Milliarden Dollar geschätzt wird, sind tiefere Steuern ein zentrales Anliegen. 2021 bezahlte Musk nach eigenen Angaben 11 Milliarden Dollar an den Fiskus.

Von neuen Steuersenkungen, die Trump im Wahlkampf versprach, könnte nicht nur Musk persönlich, sondern auch sein Elektroautokonzern Tesla profitieren. Zwar zahlt die Firma dank verschiedener Tricks bereits heute kaum Steuern in den USA, aber eine Regierung Harris dürfte eher gegen Steuerschlupflöcher vorgehen als eine Regierung Trump.

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Einen Posten in der Regierung

Trump verspricht Musk für den Fall eines Sieges den Posten als «Beauftragter für Regierungseffizienz». In dieser Rolle könnte der Techmilliardär den Staat nach dem Vorbild seines Freundes Javier Milei (54) zusammenstutzen. Der argentinische Präsident halbierte nach seiner Amtsübernahme die Zahl der Ministerien und entliess Zehntausende Angestellte im öffentlichen Dienst.

Zusammen mit Peter Thiel (57), mit dem er einst PayPal gründete und sich später aber verstritt, könnte Musk seine libertären Tendenzen ausleben. Thiel gilt als Mentor von Vizekandidat J.D. Vance und dürfte in einer zweiten Trump-Amtszeit ebenfalls viel Einfluss bekommen.

Eine Rolle in der Regierung könnte Musk zudem eine besondere Steuervergünstigung in Höhe von mehreren Milliarden Dollar verschaffen, berichtete das Magazin «Rolling Stone».

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Aufträge für SpaceX

Klar ist: Ein Posten für Musk in der Regierung wäre höchst problematisch, denn seine Weltraumfirma SpaceX lebt in erster Linie von staatlichen Aufträgen. Konkurrenzfirmen wie Boeing und Blue Origin von Jeff Bezos (60) hätten das Nachsehen.

Doch Musks grosses Ziel ist die Besiedlung des Mars durch den Menschen. Mit weniger staatlichen Vorschriften liesse sich das leichter erreichen, glaubt der Weltraumunternehmer.

«Wer für Trump stimmt, stimmt für den Mars! Wenn wir die Strangulierung durch Überregulierung nicht stoppen, werden wir nie eine multiplanetare Zivilisation werden», schrieb Musk auf X.

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Kampf gegen Wokeness

Ein persönliches Ziel von Musk ist der Kampf gegen die «Genderideologie». In einem Interview mit dem Psychologen Jordan Peterson (62) behauptete der Milliardär, seine Transgender-Tochter sei durch das «Woke Mind Virus» «getötet» worden.

Musks Unterstützung für die sozialkonservativen Republikaner ist damit nicht rein geschäftlich, wie «Newsweek» berichtete. Auch Trumps Versprechen, gewisse Erweiterungen der Transrechte durch die Biden-Regierung rückgängig zu machen, dürfte Musk ins Lager des Ex-Präsidenten gezogen haben.

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