Traditionell demokratische Zeitungen verweigern Wahlempfehlung für Demokratin
Stars stehen hinter Harris, Unternehmer scharen sich hinter Trump

US-Stars und Hollywood unterstützen Kamala Harris. Hinter Herausforderer Donald Trump schart sich eine andere Prominenz: die von Unternehmern. Selbst zwei bislang traditionell demokratische US-Zeitungen, die Milliardären gehören, verzichten auf eine Harris-Empfehlung.
Publiziert: 28.10.2024 um 00:36 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2024 um 23:34 Uhr
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Neun Tage vor dem 5. November wartete die Wahlkampfshow des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im traditionell demokratischen New York auf. Trump hier an der Seite seiner Ex-First-Lady Melania.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • US-Showstars unterstützen Kamala Harris, Unternehmer wenden sich Trump zu
  • Big-Tech-CEOs rufen Trump an, um Beziehungen zu stärken
  • Führende, traditionell demokratische US-Zeitungen verweigern eine Harris-Empfehlung
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Ein offenes Geheimnis im US-Wahlkampf lautet, dass Hollywood- und Musikstars, die nicht die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (60) unterstützen, schnell ihren Job und Einfluss verlieren. Die Liste der prominenten Harris-Unterstützer ist lang: Beyoncé (43), Taylor Swift (34), Billie Eilish (22), George Clooney (63), Matt Damon (54) sowie Dutzende weitere schillernde Namen.

Dagegen ist die Zahl der prominenten Unternehmer klein, die sich hinter Harris stellen: Bill Gates (68), der frühere Google-CEO Eric Schmidt (69) und Self-Made-Milliardär Marc Cuban (66). Bei der letzten Wahl wäre hier noch der Name des damaligen Facebook- und heutigen Meta-CEOs Mark Zuckerberg (40) zu lesen gewesen. Zur Wahl 2024 wollte Zuckerberg keine Wahlempfehlung für die Demokratin abgeben.

Big Tech buhlt um Trump

Wie CNN berichtet, haben inzwischen auch zahlreiche CEOs von Big Tech den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (78) angerufen, um ihre Beziehung zum ehemaligen Präsidenten vor dem Wahltag wiederzubeleben. Laut Trump habe er eben ein Gespräch mit Apple-CEO Tim Cook (63) geführt. Tage später, so Trump, sei er «vom Chef von Google» angerufen worden, Sundar Pichai (52).

Die US-Unternehmer-Prominenz «versucht», so CNN, «eine Audienz beim ehemaligen Präsidenten zu bekommen, da die Wahrscheinlichkeit, dass er ins Oval Office zurückkehrt, nicht mehr so ungewiss» scheine wie auch schon.

Amazon-CEO Andy Jassy (56) hat sich kürzlich ebenfalls beim ehemaligen Präsidenten gemeldet. Und Amazon-Gründer Jeff Bezos (60) fällte einen Entscheid, den viele in den USA bislang für unmöglich hielten: Der Multimilliardär ist Eigentümer der strikte Demokraten-treuen «Washington Post». Und er verbot der Chefredaktion, Harris' Kandidatur zu unterstützen.

Wichtige Zeitungen verweigern Harris-Empfehlung

Auf Druck von Bezos gab die Zeitung am Freitag bekannt, dass sie bei der Wahl am 5. November keinen Kandidaten unterstützen werde. Dies, nachdem die Redaktion bereits einen Entwurf ihrer Unterstützungserklärung für die Demokratin verfasst hatte. Inzwischen wurde auch bekannt, dass sich Führungskräfte von Bezos' Raumfahrtunternehmen Blue Origin mit Trump getroffen haben.

Bezos ist der zweitreichste Mensch der Welt nach Elon Musk (53), der zu einem prominenten Unterstützer von Trumps Kampagne für eine zweite Präsidentschaft geworden ist.

Die Ablehnung von Harris durch Bezos' renommierte Zeitung erfolgte kurz nachdem auch die «Los Angeles Times» auf eine Harris-Empfehlung verzichtete. Auch bei dieser traditionell die Demokraten unterstützenden Zeitung hatte der Eigentümer der Redaktion die Veröffentlichung einer Empfehlung für Harris verweigert. Zeitungsbesitzer Patrick Soon-Shiong (72) erklärte dazu, seine Entscheidung, Lesern keine Wahlempfehlung zu geben, würde in einem turbulenten Wahljahr für weniger Kontroversen sorgen.

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