Einer der grössten Börsengänge der Schweizer Wirtschaftsgeschichte
Kleinanleger können bei On erst später aufspringen

Der Börsengang der Laufschuhfirma On in New York gehört zu den grösseren in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Allerdings müssen sich Kleinanleger gedulden, sie haben keine Chance auf die Zuteilung von On-Aktien.
Publiziert: 10.09.2021 um 01:43 Uhr
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Der On-Experience-Store in New York City. Die USA sind der wichtigste Markt ...
Christian Kolbe

Nicht Sex, aber Sport in the City ist am 15. September in New York angesagt. An diesem Tag geht die Laufschuhfirma On an der Wall Street an die Börse. Direkt vor dem Gebäude dürfen die Schweizer dank einer Ausnahmegenehmigung eine Teststation für Laufschuhe aufbauen, wie Blick erfahren hat. Dort kann das Fussvolk während des ganzen Tages in die gehypten Sneaker schlüpfen und sie austesten.

Einzig offene Frage: Wird On-Investor Roger Federer (40) auf dem Börsenparkett aufkreuzen, um die Opening-Bell zu läuten? Die Glocke, die den Handelstag eröffnet, ist traditionellerweise für Börsenneulinge reserviert.

Klar ist: Ein Millionenregen wird auf das Gründer-Trio David Allemann (52), Caspar Coppetti (44) und Olivier Bernhard (53) niederprasseln. Und auf On: Die Transaktion könnte unterm Strich 650 Millionen Franken in die Kasse der Lifestyle-Firma spülen.

Ein grosser Börsengang

Ein Börsengang einer Schweizer Firma in den sportverrückten USA macht durchaus Sinn. Die Zürcher Firma On ist in guter Gesellschaft: Die St. Galler Sportdatenanbieterin Sportradar, bei der Ringier-Chef Marc Walder (56) im Verwaltungsrat sitzt, plant den Gang an die US-Technologie-Börse Nasdaq. Das Ziel: gut eine halbe Milliarde Franken einzusammeln.

Die beiden Börsengänge gehören zu den grösseren der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. «Wirklich grosse Börsengänge sind in der Schweiz selten, 15 hatten ein Transaktionsvolumen von über einer Milliarde Franken», sagt Andreas Neumann (57), Leiter Aktienkapitalmarkt bei der Zürcher Kantonalbank. Der allergrösste Börsengang in den letzten 25 Jahren: Als die Swisscom 1998 an die Börse ging und 7,5 Milliarden Franken kassierte.

Keine Zuteilung für Kleinanleger

Sollen sich Kleinanleger auf das On-Abenteuer einlassen? Viele Analysten winken ab. Konsumgüteraktien würden oft die Börsenfantasien für Kursavancen fehlen. «Für Risikofreudige könnte die On-Aktie als Depotbeimischung ein Thema sein», sagt dagegen ZKB-Analyst Patrik Schwendimann (50). Allerdings müssen sich Private in der Schweiz etwas gedulden: Beim Börsengang erhalten sie keine Aktien zugeteilt, können erst im regulären Handel zugreifen.

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