Knapp 30 Millionen Verlust!
Schuhfirma On muss vor Börsengang Hosen runterlassen

Der Antrag ist eingereicht: Die Schweizer Schuhmarke On will in den USA aufs Parkett. Und dafür muss sie erstmals Einblicke in Gewinn und Umsatz geben. Das Ergebnis ist überraschend.
Publiziert: 23.08.2021 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2021 um 18:28 Uhr
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Er verdient am Börsengang mit: On-Investor Roger Federer.
Foto: Twitter/rogerfederer
Marc Iseli

On geht an die Börse. Jetzt ist es fix. Nachdem sich die Gerüchte in der letzten Woche verdichtet haben, steht nun fest: Die Schweizer Sportschuhmarke geht definitiv an die Börse. Und zwar an die US-Börse.

In diesem Zusammenhang hat On erstmals Zahlen zu Umsatz und Gewinn machen müssen. Demnach wächst die Laufschuhmarke zwar stark, aber unterm Strich bleibt ein Verlust. 27,5 Millionen Franken war das Minus im Pandemiejahr 2020 – bei einem Umsatz von knapp über 425 Millionen Franken.

Der Verlust ist unter anderem dem rapiden Wachstum geschuldet. Und der Pandemie. Noch vor zwei Jahren schrieb On schwarze Zahlen. 2019 war es ein Mini-Gewinn vor Steuern. 2020 waren die Zahlen schliesslich rot. Das jährliche Wachstum beim Umsatz: 66 Prozent.

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Halbe Milliarde in Reichweite

Und On hält das Tempo hoch. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hat die Firma bereits über 315 Millionen Franken Umsatz gemacht. Aufs Jahr hochgerechnet dürfte sie locker die Schwelle von einer halben Milliarde Franken knacken.

Die Firma schreibt auch wieder schwarz. Aus dem Verlust vom Vorjahr ist ein Gewinn geworden. Genauer: 3,8 Millionen Franken. Das ist nach Steuern und Abschreibungen. Der bereinigte Betriebsgewinn (adjusted EBITDA) liegt bei 47,3 Millionen Franken.

Die 2010 gegründete Firma beschäftigt mittlerweile 883 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon in der Schweiz. Hierzulande werden Innovation, Design, Entwicklung und das gesamte Testen gemacht. Die Produktion findet vorwiegend in Vietnam und China statt, einige Produkte werden in Europa hergestellt. On hat auch die Olympia-Bekleidung für die Schweizer Delegation an den Spielen in Tokio hergestellt.

Hauptmarkt USA

Die Schweiz ist aber auch einer der wichtigsten Absatzmärkte. Der Umsatz im Heimmarkt: 52 Millionen Franken alleine im 2020. Das heisst: Die Schweiz ist für jeden achten Franken zuständig, der in der Firmenkasse landet. Noch zumindest. Denn andere Märkte legen massiv zu, allen voran die USA.

On startete 2013 in den USA. Bereits im 2020 summierten sich die Erlöse in den Vereinigten Staaten auf über 200 Millionen Franken. Und der Zenit ist noch lange nicht erreicht. Die Wachstumskurve zeigt weiter steil nach oben. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hat On in den USA bereits 157 Millionen Franken Umsatz gemacht!

Diese Zahlen sind denn auch der Grund, weswegen der Gang aufs Parkett in den USA erfolgt. Die Hälfte der Kunden sei in Nordamerika, sagt auch die Firma. Den Lead beim Börsengang haben Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley. Die UBS und die CS sind als Konsortialbanken dabei.

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