Noch vor einem halben Jahr dementierte die Zürcher Laufschuhfirma On einen Börsengang, wie BLICK damals berichtete. Doch die Spekulationen um ein Börsendebüt der Beiteiligung von Tennis-Ass Roger Federer (39) verhärten sich. Offenbar steht nun die Überraschung bevor: Die Schuhfirma, die mit dem berühmten Mitbesitzer sogar einen eigenen Federer-Schuh auf den Markt brachte, will es nun doch wissen.
On soll in den USA an die Börse. Das will «Finanz und Wirtschaft» herausgefunden haben und beruft sich dabei auf verschiedene Personen aus dem Kapitalmarktumfeld. «Der Zürcher Schuhhersteller On könnte noch in diesem Jahr einen Börsengang wagen. Allerdings möchte sich das Unternehmen in den USA kotieren lassen, wie mehrere gut informierte Personen sagen», heisst es in dem Bericht.
On mit Flagship-Store in den USA
Die Liebe zu den USA kommt nicht von ungefähr. David Allemann (50), Co-Gründer von On, überraschte vor Weihnachten mit der Eröffnung des weltweit ersten Flagship-Stores in New York. Dabei ist man zehn Jahre lang ohne eigene Läden stark gewachsen. «Wir haben Hunger auf dieses physische Erlebnis und haben darum das Einkaufen neu erfunden», sagte Allemann im BLICK und kündigte eine weltweite Filial-Offensive an.
Der Startschuss für die Expansion sei in New York gefallen, weil in den USA der «grösste Teil der On-Community» lebe, so Allemann. Laut dem aktuellen Bericht in der Finanzzeitung werden 60 Prozent der Umsätze in den USA generiert.
Bestätigen will die Laufschuhfirma On die Börsengang-Meldung nicht. Entscheide gebe es keine. «Wir sind sehr stark auf Wachstum, Produktion und Innovation fokussiert – das bindet alle Ressourcen», schreibt das Unternehmen auf Anfrage von «Finanz und Wirtschaft».
Die Gerüchte sollen stimmen
Doch die Zeitung beharrt darauf: Die Gerüchte sollen stimmen. Das belegen offenbar weitere Hinweise: In jüngster Vergangenheit soll das Unternehmen vermehrt Personen mit Erfahrung im Investment Banking angestellt beziehungsweise solche Jobs ausgeschrieben haben.
Was angeblich auch schon feststeht: On habe eine amerikanische Investmentbank sowie eine Schweizer Bank mit dem Deal beauftragt. «Dabei dürfte es sich um Credit Suisse handeln. Sie ist die führende Schweizer Investment– und Roger Federers Hausbank», heisst es in dem Artikel.
Man rechne mit einer Durchführung des Börsengangs noch in diesem Jahr. Bei der letzten Finanzierungsrunde vor einem Jahr erreichte On eine Bewertung von 2 Milliarden Franken – diese dürfte mit dem Börsengang nach oben schnellen, schätzt ein Investmentbanker.
«Neben dem Tennisspieler würden verschiedene Unternehmensgründer und die amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Stripes Group an einem Börsengang mitverdienen», schliesst das Finanzblatt. Der Ball liegt nun bei Federer und seiner On-Truppe. Ob sie tatsächlich aufs US-Börsenparkett gehen, bleibt abzuwarten. (vnf/uro)