Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz sinkt weiter. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) meldet für Ende September gut 120'000 Arbeitslose. Das entspricht einer Quote von 2,6 Prozent. Einen Monat zuvor waren es noch 2,7 Prozent. Auch die um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote hat sich zurückgebildet, und zwar auf 2,8 von 2,9 Prozent.
Besonders stark ging die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) zurück, nämlich um 9 Prozent. Konkret heisst das, dass nur 2,4 Prozent der Jugendlichen oder 12'500 junge Menschen derzeit ohne Job sind.
Uhren, Bau und Gastro im Hoch
Zum Rückgang trugen unter anderem die Uhrenindustrie (-7,4 Prozent) und das Baugewerbe (-6,2 Prozent) bei. Auch das Gastgewerbe, von den Corona-Schliessungen besonders gebeutelt, erholt sich weiter (-4,4 Prozent). Das Gastgewerbe klagt denn mittlerweile auch über einen Personalmangel.
Die tiefen Arbeitslosenzahlen stehen für die rasche Erholung des Schweizer Arbeitsmarktes vom Corona-Schock. Für Ökonomen kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Sie hatten mit einer Arbeitslosenquote von 2,6 bis 2,7 Prozent gerechnet, bei der saisonbereinigten Ziffer lagen die Prognosen bei 2,8 und 2,9 Prozent.
Die Quote liegt aktuell wieder klar näher an den Rekord-Tiefstwerten von vor der Krise (2,1 Prozent) als an den Corona-Höchstständen vom letzten Januar (3,7 Prozent). Damals gab es fast 170'000 Arbeitslose, also 50'000 mehr als jetzt.
Immer weniger Kurzarbeit
Ein weiterer Beleg für den besseren Zustand des Arbeitsmarktes ist auch die Zahl der Stellensuchenden, die sich im September gegenüber dem August um 6133 auf 208'282 zurückbildete. Die Zahl der offenen Stellen nahm gleichzeitig um 2138 auf 60'588 zu. Davon unterlagen 46'428 der Meldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von schweizweit mindestens 5 Prozent.
Die Kurzarbeit, mit der die negativen Corona-Effekte während der Krise abgefedert wurden, zog zu Beginn des Jahres wegen den vom Bund im zweiten Corona-Lockdown ergriffenen Massnahmen bekanntlich im Januar und Februar wieder an.
Nach dem Rückgang im März, April, Mai und Juni ging die Kurzarbeit auch im Monat Juli, zu dem nun aktuelle Zahlen vorliegen, erneut zurück. Und zwar markant: In diesem Monat waren laut den Angaben des Seco nur noch 67'807 Personen von Kurzarbeit betroffen, knapp 94'500 weniger als im Monat davor. Das ist nur noch ein Bruchteil der Höchstwerte aus dem Coronajahr 2020.
Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Krise im Frühling 2020 hatte für fast 1,1 Millionen Menschen Kurzarbeit gegolten, in der zweiten Corona-Welle war die Zahl dann im Februar 2021 nochmals auf über 400'000 geklettert. (SDA/sfa)