Abgemagert, verunsichert, verwahrlost: So erscheint Sam Bankman-Fried (31) auf einem Foto, das innerhalb des Gefängnisses «Metropolitan Detention Center Brooklyn» in New York City aufgenommen wurde.
Neben ihm sieht man weitere, unkenntlich gemachte Insassen. Nebst Bankman-Fried ist lediglich Insasse «G Lock» vollständig zu sehen. Dieser ist ein Mitglied der berüchtigten «Blood Gang». Er hat der Krypto-Journalistin Tiffany Fong das Foto ausgehändigt und ihr ein Interview gewährt, in dem er auch über Bankman-Frieds Zustand aussagte. Beides kursiert auf X (vormals Twitter).
Der grosse Absturz
Noch vor 1,5 Jahren lebte Bankman-Fried, kurz «SBF», in Saus und Braus. Mit seiner Kryptowährungsbörse FTX jonglierte er Milliarden, und auch sein Privatvermögen konnte sich sehen lassen: Ende 2021 lag es laut Schätzungen bei rund 20 Milliarden US-Dollar.
Dann folgte der Absturz: Insolvenz, Anklage wegen Finanzbetrugs und Geldwäsche. Im November 2023 wurde er für schuldig im Sinne der Anklage befunden – das Strafmass wird in einem Monat verkündet. SBF sitzt wegen Verstössen gegen seine Kautionsauflagen seit August 2023 im Bundesgefängnis von Brooklyn ein.
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Und das bekommt ihm offensichtlich nicht gut. Wie «G Lock» erzählt, werde SBF zwar nicht verprügelt, aber er lasse sich gehen: «Er hatte zunächst einen Bauch und war gepflegt und gut rasiert. Jetzt hat er einen Vollbart, ist abgemagert und sieht aus wie ein Zahnstocher, und duscht seit Wochen nicht mehr.» Letzteres habe aber nichts damit zu tun, dass SBF Angst habe, «die Seife fallen zu lassen» – solche Praktiken gebe es in Gefängnissen nicht mehr, meint «G Lock» lachend.
Bankman-Fried sei zwar «seltsam», aber habe intern nichts ausgeplaudert und sich den Respekt der Mithäftlinge verdient.
Das Bild stammt übrigens vom 17. Dezember 2023 – nur um die Weihnachtszeit dürfen Häftlinge Bilder schiessen. Die Bilder von SBF zum Zeitpunkt seiner Überführung nach Kalifornien im Sommer 2023 zeigen einen ganz anderen Menschen.