Darum gehts
- Klaus Schwab tritt nach Erpressung als WEF-Präsident zurück
- Stiftungsrat empfahl Rücktritt zum Schutz der WEF-Reputation
- Schwab bestreitet Vorwürfe der Vermischung persönlicher Angelegenheiten mit WEF-Ressourcen
In der Causa Schwab kommen neue Details ans Licht. Der überraschende Rücktritt von Klaus Schwab (87) als Präsident und Stiftungsrat des Weltwirtschaftsforums (WEF) wurde offenbar durch eine Erpressung ausgelöst. Wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet, wurde der WEF-Gründer in der Karwoche erpresst: Sollte er nicht per sofort zurücktreten, würde er fertiggemacht werden und kompromittierende Informationen veröffentlicht.
Schwab reichte danach nicht nur eine Strafanzeige gegen unbekannt wegen übler Nachrede ein – sondern auch wegen Nötigung. Sein Büro bestätigte dies am Freitag gegenüber der «Schweiz am Wochenende». Brisant: Schwab wurde laut dem Bericht vom Stiftungsrat kontaktiert und ihm wurde empfohlen, zum Schutz der Reputation des WEF zurückzutreten. Das hat Klaus Schwab am Ostermontag dann auch gemacht.
Schwab bestreitet alle Vorwürfe
Trotz seines Rücktritts beschloss der Stiftungsrat am Ostersonntag, eine Untersuchung gegen Schwab einzuleiten. Die anonymen Vorwürfe, die daraufhin im «Wall Street Journal» publik wurden, haben es in sich: Schwab und seine Familie würden ihre persönlichen Angelegenheiten ohne jegliche Kontrolle mit WEF-Ressourcen vermischen.
So soll Schwab Massagen in Hotelzimmern auf Kosten des WEF gebucht haben. Seine Ehefrau Hilde Schwab (78) soll «Scheintermine» auf Kosten des Forums organisiert haben, um Luxusreisen zu rechtfertigen. Zudem wird der Familie Schwab die private Nutzung einer vom WEF erworbenen Villa am Genfersee vorgeworfen. Schwab bestreitet alle Vorwürfe vehement.