Das war Schwabs letzte Eröffnungsrede am WEF 2025
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Schwabs letzte Eröffnungsrede:«Die Welt steht vor kritischen Herausforderungen»

Klaus Schwab wohnt nebenan
Wie weit geht das «Hausverbot» für den WEF-Gründer?

Am Genfersee spielt sich momentan ein Machtkampf um die Zukunft des WEF ab. Klaus Schwab kämpft dabei um sein Lebenswerk. Darf er noch aufs WEF-Gelände, das gleich neben seinem Wohnhaus liegt?
Publiziert: 24.04.2025 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2025 um 14:54 Uhr
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Das WEF rund um Gründer Klaus Schwab steht momentan weltweit in den Schlagzeilen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Klaus Schwab tritt als WEF-Vorsitzender zurück. Interne Untersuchung eingeleitet
  • Schwab hat weiterhin Zugang zum WEF-Hauptsitz, aber nicht zu seinem Büro
  • WEF zahlte rund 50 Millionen Dollar für Kauf und Renovierung der Villa Mundi
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Es sind schwierige Tage für Klaus Schwab (87). Über Ostern eskalierte der Machtkampf um sein Lebenswerk – das Weltwirtschaftsforum (WEF), das er vor über 50 Jahren gegründet hat. Am Hauptsitz in Cologny GE liegen die Nerven blank. Nur wenige Meter nebenan wohnt der WEF-Gründer, sieht von seinem Anwesen wohl täglich die dortigen Mitarbeitenden, die nun seine Ex-Kollegen sind.

Denn am Ostermontag trat Klaus Schwab überraschend als Vorsitzender des Stiftungsrats zurück. Danach erhoben im «Wall Street Journal» anonyme Whistleblower schwerwiegende Vorwürfe gegen ihn – darunter Machtmissbrauch und persönliche Bereicherung. Der Stiftungsrat zieht nun externe Rechtsberater für eine Untersuchung gegen den ehemaligen Präsidenten des Gremiums bei. Verteidigen durfte sich Schwab bisher nicht. In einem emotionalen Statement, das Blick vorliegt, bestreitet er aber sämtliche Vorwürfe. Trotzdem ist der Rücktritt für ihn ein persönliches Desaster. Er bekam auch eine Art Hausverbot aufgebrummt.

Das sagt das WEF zum «Hausverbot»

Jetzt äussert sich das WEF gegenüber Blick erstmals zum «Hausverbot» – und präzisiert dieses. Demnach darf Schwab das WEF-Gelände unweit seines Wohnorts weiterhin betreten. Er ist laut dem Forum weiterhin im Besitz seines Zugangsbadges. Allerdings bleibt ihm der Zugang zu seinem Arbeitsplatz verwehrt. «Weil er nicht mehr Vorsitzender ist, kann er sein Büro nicht mehr nutzen», schreibt das WEF. Seit seinem Rücktritt hat Schwab beim Forum keine Position mehr inne, weshalb er also auch die WEF-Ressourcen nicht mehr nutzen darf.

Zu diesen Ressourcen gehört auch die Villa Mundi. Diese steht nur wenige Meter vom WEF-Hauptsitz entfernt – und damit auch von Schwabs Zuhause. Die Villa steht sinnbildlich für den ganzen WEF-Wirbel der letzten Tage.

Das WEF hat das Luxusanwesen vor der Corona-Pandemie direkt neben dem Hauptsitz erworben. Es wurde über mehrere Jahre renoviert und 2023 als Tagungs- und Konferenzzentrum eröffnet. Die Villa Mundi wird im Brief der anonymen Whistleblower explizit erwähnt. So soll Hilde Schwab (78), Klaus Schwabs Ehefrau, die Nutzung des Gebäudes streng unter ihrer Kontrolle haben, heisst es im Bericht des «Wall Street Journal». Teile des Luxusanwesens seien nur für den privaten Zugang der Familie reserviert.

Letztes Kapitel noch lange nicht geschrieben

Der WEF-Gründer bestreite diese Vorwürfe. «Seit es die Villa gibt, haben weder ich noch Hilde sie jemals für Zwecke genutzt, die nicht mit den Interessen des Forums zusammenhängen», schreibt Klaus Schwab in seinem Statement. Gemäss «Wall Street Journal» hat das Forum rund 30 Millionen Dollar für den Kauf des Grundstücks und weitere 20 Millionen Dollar für die Renovierung bezahlt. Hilde Schwab beaufsichtigte die Renovierung des 1950 erbauten Anwesens.

Es ist eine der vielen Episoden des Machtkampfs am Genfersee. Das letzte Kapitel ist derweil noch lange nicht geschrieben. Die Zukunft wird zeigen, was Schwabs Erbe beim WEF sein wird, dessen Hauptsitz er jeden Tag zu Gesicht bekommt.

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