Der Schweizer Arbeitsmarkt ist in Höchstform. Im Jahr 2022 waren 23 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben als im Vorjahr. Zu diesem Schluss kommt der Stellenmarkt-Index des Personalvermittlers Adecco in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich.
Die Berufsgruppe «Fachkräfte Dienstleistung und Verkauf» hält bei den Stellenausschreibungen den Rekord. Hierzu gehören etwa Coiffeure, Detailhandelsfachkräfte oder Köchinnen und Servicemitarbeitende.
Es ist augenscheinlich, dass bei diesen Berufsgruppen nach Aufhebung der Corona-Massnahmen im Frühling eine regelrechte Aufholjagd einsetzte.
Stellenmarkt trotz Rezessionsängsten
Dass schweizweit fast ein Viertel mehr Stellen ausgeschrieben waren als noch im Vorjahr, ist aber mehr als ein Corona-Effekt. Der Stellenmarkt-Index von Adecco klettert auf ein neues Rekordhoch – höher auch als noch vor Corona.
Der starke Zuwachs auch Ende des Jahres zeigt: Trotz getrübten Wirtschaftsaussichten, globalen Rezessionsängsten und hoher Inflation suchen die Schweizer Firmen weiterhin fleissig nach Personal.
Kaderleuten droht Jobverlust
Einzig für Führungskräfte ist die Jobsuche schwieriger geworden. Gemäss Adecco wurden durch die Pandemie plötzlich weniger Führungskräfte gebraucht – und die Situation habe sich seither nicht erholt.
Eine frühere Studie des Stellenvermittlers Dynajobs und des Angestelltenverbands Angestellte Schweiz kam denn auch zum Schluss, dass in der Schweiz bis zu 73'000 Kaderleuten der Jobverlust droht.