Das Eidgenössische Jodlerfest ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 150'000 Menschen werden über dieses Wochenende in Zug erwartet. Diese haben nicht nur Appetit auf Jodelklänge, sondern auch auf essen, trinken und Geld ausgeben.
Gastronomie
«Fünf Zuger Metzgerei-Lehrbetriebe liefern total rund 30'000 Bratwürste, Schüblig und Wienerli ans Jodlerfest.» Das sagt der Baarer Metzger Christian Rogenmoser (45). Am Fest werden die Würste dann von den verschiedenen Festwirtschafts- und Foodtrucks gebraten.
Die Festwirtschaftsbetreiber müssen sich an Mindestverkaufspreise halten. Die Bratwurst darf nicht weniger als 7 Franken kosten, ein halber Liter Bier nicht weniger als 5.50 Franken.
Bierlieferant und Hauptsponsor Feldschlössschen gibt keine exakten Zahlen über den Lieferumfang bekannt. Mediensprecherin Esin Celiksüngü sagt: «Wir rechnen mit 1 bis 1,5 Litern Getränke pro Besucherin und Besucher.» Da sei aber nicht nur Bier dabei, sondern auch Mineralwasser. Bei 150'000 erwarteten Gästen kämen so rund 225'000 Liter Getränke zusammen.
Hotellerie
Alle 450 Hotelbetten in Zug sind gemäss Dominic Keller (47), Geschäftsführer Zug Tourismus, komplett ausgebucht. Auch die 200 bis 300 Logierplätze der Parahotellerie auf dem Stadtgebiet, namentlich der Campingplatz und die Airbnb-Wohnungen, seien besetzt. Die Preise für Hotelzimmer sind während dem Jodlerfest nicht gestiegen. «Der Durchschnittspreis der Zimmer ist genau gleich wie sonst in der Hochsaison.» Die Nacht in einem Zuger Hotel kostet im Durchschnitt 242 Franken.
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Festbudget
Das Budget für den Grossanlass beträgt 5,2 Millionen Franken. Rund 3 Millionen werden durch Sponsoring finanziert. Die Verantwortlichen rechnen mit 1,6 Millionen Einnahmen durch die teilnehmenden Jodlerinnen und Jodler, die ein sogenanntes «Fest-Set» lösen, mit dem sie unter anderem gratis anreisen können. Das Festabzeichen gibt es für fünf Franken. Ehrensache, dass die Gäste es kaufen! Die Vermietung der Festwirtschaften und Standplätze spült 400'000 Franken in die Festkasse. Stolze 1,8 Millionen Franken verschlingen die Bauten. Helferinnen und Helfer erhalten 8 Franken pro Stunde und werden meist den Vereinen ausbezahlt, in denen sie dabei sind.
Nachhaltigkeit
Touristiker Keller sagt: «Das Jodlerfest ist ein super Schaufenster für uns.» Er schätzt den Werbewert gegen 100 Millionen Franken. Keller ist überzeugt, dass Zug nachhaltig davon profitieren wird. «Noch heute reden die Leute vom Eidgenössischen Schwing- und Älpferfest vor vier Jahren», sagt Keller. Er geht davon aus, dass dies auch beim Jodlerfest so sein wird. Viele Leute hätten eine falsche Vorstellung von Zug, würden an Steueroase und Briefkastenfirmen denken. Dabei habe Zug mit seiner zentralen Lage und dem gelebten Brauchtum viel zu bieten.